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Personell am Limit

Uniklinik Jena: Bundeswehr hilft auf Intensivstationen

Foto: Uniklinikum Jena
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Aufgrund der personellen Notlage am Uniklinikum Jena hilft ab sofort ausgebildete Pflegekräfte der Bundeswehr bei der Betreuung von Patienten auf der Intensivstation.

Jena. Mit insgesamt 16 Soldatinnen und Soldaten wird die Bundeswehr ab sofort die Intensivstationen des Uniklinikums Jena unterstützen.

Dabei geht es nicht um irgendeine Unterstützung, sondern ganz konkret pflegerische: Denn sie sind alle examinierte Pflegekräfte, alle Intensiv-erfahren und teilweise speziell ausgebildet in der Intensiv- und Anästhesiepflege.

Und diese Unterstützung ist laut Uniklinikum auch dringend nötig. Nicht nur auf der COVID-19-Intensivstation, sondern auch auf unseren beiden anderen Intensivstationen.

Denn: Die Corona-Zahlen der Stadt Jena beziehen sich ausschließlich auf Menschen, die in Jena wohnen. Das Uniklinikum Jena ist jedoch ein Level 1-Krankenhaus für COVID-19-Patienten. Das heißt, dass dort Patienten aus ganz Thüringen liegen, die in der Jenaer Statistik gar nicht auftauchen.

Deshalb sind deren Zahlen immer höher als die der Stadt Jena. Aktuell sind das stabil um die 30 Patienten auf der Intensivstation, weitere 20+ auf der Corona-Normalstation. Von den regulär 72 Intensivbetten ist derzeit fast die Hälfte mit COVID-19-Patienten belegt.

Uniklinikum seit Wochen personell am Limit

Darüber hinaus gibt es freilich noch viel mehr als Corona: Als „Supramaximalversorger“ versorgt das Uniklinikum viele schwerstkranke und schwerstverletzte Patienten, die genauso auf einer Intensivstation liegen.

Ob Krebserkrankungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Transplantierte, schwer Verunglückte – auch für sie heißt es, intensiv da zu sein.

Für die Versorgung aller Intensivpatienten braucht es jedoch mehr als nur Betten und Geräte, nämlich auch Personal. Und dort pfeift man am Uniklinikum Jena bereits aus dem letzten Loch.

Gerade die Behandlung von Patienten auf der Intensivstation sei weitaus beanspruchender als auf der Normalstation. Und ein COVID-19-Patient auf der Intensivstation benötige nochmals mehr Pflege. Daher sei man umso dankbarer für jede personelle Unterstützung.

Weitere Belastungen durch AHA-Regeln reduzieren

Auch jeder Einzelne könne dafür seinen Beitrag leisten: Im Gegensatz zu einem Herzinfarkt könne man eine Infektionskrankheit relativ simpel und weitgehend vermeiden, indem man sich an die AHA-Regeln einhalte und seine Kontakte so weit wie möglich reduziere, vor allem privat.

Selbst wenn alle genervt sind und keine Lust mehr haben, man müsse durchhalten, bis alle einigermaßen durchgeimpft sind.

Quelle: Uniklinikum Jena