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Schluss mit Durchregieren

Innenstadt-Verein fordert Jena zum Umdenken auf

Blick auf Jenas Innenstadt.
Blick auf Jenas Innenstadt.
Foto: Jürgen Scheere/Archiv
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Zeit des Durchregierens ist vorbei: Die Initiative Innenstadt Jena zeigt sich ernüchtert von den jüngsten Gesprächen mit der Stadtspitze und fordert ein Umdenken, um Innenstadtaktivitäten wieder zu ermöglichen.

Jena. In mehreren Gesprächen mit dem Oberbürgermeister und den drei Jenaer Dezernenten, kritisierte die Initiative Innenstadt die zögerliche Haltung der Stadtspitze im Umgang mit der Pandemie, insbesondere mit dem Blick auf die Folgen für die Jenaer Innenstadt, deutlich.

Das vorläufige Fazit dieser Gespräche sei laut Initiative ernüchternd. Die Stadt habe vermittelt, dass jetzt nicht die Zeit für Modellprojekte und Öffnungsszenarien sei und dass seitens des Krisenstabes auch in näherer Zukunft nicht mit einer aktiveren Rolle der Stadt hinsichtlich solcher Vorhaben zu rechnen sei.

Jena büßt Vorreiterrolle im Osten ein

Oberste Priorität der Stadt sei es, trotz der schlechten Führung durch die Landesregierung, das Pandemiegeschehen im Griff zu halten, wobei die Sorgen der Gewerbetreibenden der Innenstadt zwar ernst genommen werden, aber an dieser Stelle eben zurückstehen müssten.



Schließlich sei die Stadt Jena nicht allein die Innenstadt und die Jenaer Wirtschaft weit mehr als das Gewerbe in der Innenstadt. Den Bemühungen der Stadt sei es zu verdanken, dass Jena im landesweiten Vergleich der Inzidenzzahlen gut dasteht und die Wirtschaft im Großen und Ganzen funktioniert.

In der Initiative Innenstadt weise man demgegenüber darauf hin, dass die wirtschaftliche Situation der Stadt Jena auch in Zukunft maßgeblich von einer florierenden Innenstadt abhängig sei. Im Wettbewerb um Fachkräfte wird es auch für die Unternehmen außerhalb der Innenstadt darauf ankommen, dass Jena nicht hinter anderen Standorten zurücksteht.

Betrachte man das Vorgehen anderer Städte und Regionen in der Bewältigung der Corona-Pandemie, angeführt von u.a. Tübingen, Rostock, Köln und dem Saarland, müsse man sich die Frage stellen, warum Jena den Anspruch, Leuchtturm des Ostens zu sein, aufgegeben hat.



Im Blick auf Erfurt, Weimar und Nordhausen, wo Modellprojekte für Innenstädte zumindest geplant werden, befürchten wir dadurch auch einen Imageverlust Jenas in Thüringen.

Proaktiv handeln, um Innenstadtaktivitäten wieder zu ermöglichen

Diese Gelegenheit, trotz einer desaströsen Landesregierung mit positivem Beispiel voranzugehen, würde sich bei der sofortigen Einführung der Luca-App immer noch bieten.

Im Hinblick auf die Jenaer Innenstadt fordert die Initiative von der Stadtspitze ein umgehendes proaktives Handeln gegenüber dem Land Thüringen, um offensichtlich coronasichere und damit von Inzidenzzahlen unabhängige Innenstadtaktivitäten wieder möglich zu machen.



Click & Meet, Schnelltests, Kontaktverfolgung und die erwiesene Tatsache, dass im Einzelhandel (siehe Supermärkte, Discounter, Drogeriemärkte, Vollsortimenter, zuletzt Buchläden und Floristen) kein relevantes Infektionsgeschehen zu beobachten ist, würden den Spielraum dafür geben.

Zeit des Durchregierens muss enden

Die Möglichkeiten der Thüringer Landesverordnung sollten von der Stadtverwaltung vollumfänglich ausgenutzt und Modellprojekte für alle von Coronamaßnahmen betroffenen Branchen gemeinsam mit den Akteuren schnellstmöglich entwickelt und umgesetzt werden.

In diesem Zusammenhang sei es laut Initiative Innenstadt auch Zeit, das Durchregieren zu beenden. Die Beteiligung der Initiative Innenstadt an Gesprächsrunden mit der Stadt dürfe keine Alibifunktion besitzen. Stattdessen sollten die Betriebe wirksam in Ideenfindungs- und vor allem Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

Quelle: Initiative Innenstadt Jena