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JN-Ratgeber

Ernährung anpassen: Sinnvolle Ergänzungen im Alter

Vollkorngetreide, viel Gemüse und Obst, täglich frische Milchprodukte sowie gelegentlich Fisch sorgen für einen abwechslungsreichen und ausgewogenen Speiseplan.
Vollkorngetreide, viel Gemüse und Obst, täglich frische Milchprodukte sowie gelegentlich Fisch sorgen für einen abwechslungsreichen und ausgewogenen Speiseplan.
Foto: stock.adobe.com@rh2010
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Eine gesunde Ernährung ist gerade im Alter wichtig und beeinflusst die Gesundheit positiv. Hier einige Tipps.

Jena. Im Laufe des Lebens verändert sich der Körper und mit ihm auch der Stoffwechsel sowie der Bedarf an Vitaminen und Nährstoffen.

Um den Körper weiterhin sinnvoll zu unterstützen und sich lange einer guten Gesundheit zu erfreuen, kann unter anderem eine Anpassung der Ernährung hilfreich sein.

Wann kann eine Nahrungsergänzung im Alter sinnvoll sein?

Es lässt sich nicht allgemein sagen, dass jeder Mensch im Alter eine Nahrungsergänzung und eine Anpassung der Ernährung benötigt, um weiterhin gesund zu bleiben. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass es gesundheitlich deutlich Unterschiede zwischen den Menschen ab einem Alter von 65 Jahren gibt.

Eine wichtige Basis bildet die bisherige Ernährung. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, der wird normalerweise sehr gut mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgt.

Eine ausgewogene Ernährung ist immer empfehlenswert und hilft dem Körper und auch dem Geist, auch im Alter gesund zu bleiben.



Generell spielt die Ernährung aber auch bei anderen körperlichen Bereichen eine Rolle. So leiden viele ältere Menschen unter Problemen mit der Mundgesundheit. Eine Anpassung der Ernährung kann zu einer Verbesserung der Mundgesundheit führen oder sogar bei starken Problemen mit Karies und Parodontitis helfen.

Allerdings gehören Menschen ab einem Alter von 65 Jahren unter anderem zur Risikogruppe, was die ausreichende Versorgung mit Vitamin D angeht. Hier kann es in einigen Fällen sinnvoll sein, die eigenen Werte überprüfen zu lassen und möglicherweise eine Supplementierung durchzuführen.

Der veränderte Nährstoffbedarf im Alter

Grundsätzliche Angaben dazu, wie sich der Nährstoffbedarf im Alter ändert, können nur im Allgemeinen gemacht werden. Bei einer genauen Betrachtung der einzelnen Personen wird deutlich, dass Menschen ab 65 Jahren sowie deren Nährstoffbedarf sehr stark durch die Lebensführung und die bisherige Ernährung geprägt werden.

Wird jedoch von einem gesunden Menschen mit einem Alter ab 65+ Jahren ausgegangen, dann kann gesagt werden, dass der Nährstoffbedarf in Abhängigkeit zum Gewicht sowie der Körpergröße und auch der Aktivität steht. Je älter der Mensch wird, desto mehr Fettmasse bildet sich.



Gleichzeitig kommt es zu einer Reduzierung der Muskelmasse sowie auch der Knochenmasse. Die Zusammensetzung des Körpers ändert sich und der Kalorienbedarf nimmt ab.

Ein großes Problem im Alter sind Einschränkungen in Bezug auf die Kauleistung sowie das Empfinden von Hunger und Durst. Viele ältere Menschen entwickeln über die Jahre hinweg eine eher einseitige Ernährung, da sie diese leichter umsetzen können. Das ist nicht selten ein schleichender Prozess, der hier entsteht.

Die Menge an Essen, die bei einer Mahlzeit eingenommen werden kann, ohne dass es zu Problemen mit dem Verdauungstrakt kommt, sinkt immer mehr. Auch dies ist ein Grund dafür, dass im Alter weniger Nährstoffe eingenommen werden.

Sinnvolle Ergänzungen zur Ernährung im Alter

Nicht jede Nahrungsergänzung ist auch als sinnvoll anzusehen. Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Spurenelementen erfolgt normalerweise auch im Alter über die Ernährung.



Es gibt jedoch einige Nährstoffe, die besonders häufig bei Personen ab 65 Jahren nicht mehr ausreichend im Körper vorhanden sind oder diesem zugeführt werden.

Vitamin D wird weniger gebildet

Einen besonders wichtigen Punkt bildet das Vitamin D. Es handelt sich um das Vitamin, welches der Körper nur in ganz geringen Mengen aus den Lebensmitteln erhalten kann.

Stattdessen ist der Mensch darauf angewiesen, dass es über die Haut gebildet wird. Dafür ist es notwendig, sich regelmäßig und ausreichend der natürlichen UV-Strahlung auszusetzen. In jungen Jahren ist die Haut in der Lage, viel Vitamin D zu bilden. Im Alter nimmt diese Fähigkeit jedoch immer mehr ab.

Zusätzlich dazu haben viele Senioren das Problem, dass sie sich nicht mehr so oft im Freien aufhalten. Daher kann es notwendig werden, Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. Eingenommen wird es normalerweise als Öl, aber auch Tabletten stehen zur Verfügung.



Wichtig zu wissen ist, dass es bei einem Mangel an Vitamin D auch zu einem Mangel an Calcium kommen kann. Damit die Knochen jedoch ihre Stabilität behalten, sind sie auf Calcium angewiesen. Eine Aufnahme kann durch die ausreichende Ernährung mit grünem Gemüse wie Blattspinat und Broccoli erfolgen.

Nehmen Senioren zu wenig Calcium auf, dann kann es passieren, dass die Gefahr von Knochenbrüchen ansteigt.

Vitamin B12-Mangel bei Senioren

Die Aufnahme von Vitamin B12 erfolgt über die Ernährung und bei einer ausgewogenen Ernährung werden grundsätzlich auch Senioren damit versorgt. Allerdings kann es sein, dass der Körper nicht mehr so effektiv in der Lage ist, das Vitamin B12 auch aus den Lebensmitteln zu filtern, wie in jungen Jahren. Der Arzt kann eine Messung durchführen und prüfen, wie der Status an Vitamin B12 ist.

Es kann notwendig werden, den Speicher durch Nahrungsergänzungsmittel aufzufüllen und so die Knochen noch besser zu unterstützen. Besonders betroffen sind Senioren, die häufiger unter Problemen mit Magen und Darm leiden.

Der Einsatz von pflanzlichen Ergänzungen im Alter

Gerade im Bereich der Naturheilkunde gibt es einige Ergänzungen, die eine unterstützende Wirkung auf die Gesundheit im Alter haben können. Hier gibt es natürlich eine Menge Produkte auf dem Markt, die verschiedenste Versprechungen machen. So sollen Soja und Rotklee sich bereits in den Wechseljahren einer Frau positiv auf Hitzewallungen auswirken.



Exotischere Mittel wie Reishi werden in der chinesischen und japanischen Volksgesundheitskunde für mehr Vitalität eingesetzt. Auch in Anwendungsgebieten rund um die Haut, die Atemwege und das Immunsystem sind der Pilz beliebt.

Ein weiteres Beispiel ist Berberin. Hierbei handelt es sich um ein Alkaloid, das aus Pflanzen gewonnen wird und als Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung steht.

Besonders bekannt geworden ist das Mittel in Bezug auf den vermuteten Einfluss auf die Insulinsensitivität. Viele ältere Menschen leiden unter Problemen mit dem Blutzuckerspiegel, deren Korrektur die Lebensqualität und auch die Gesundheit verbessern kann.

Berberin kann die Regulierung der Zuckerneubildung positiv beeinflussen, die durch den Körper in der Leber erfolgt. Gleichzeitig sorgt das Naturheilmittel wahrscheinlich dafür, dass die b-Zellen der Bauchspieldrüse, die an der Produktion von Insulin beteiligt sind, deutlich mehr geschützt werden.

Wichtige Informationen für den Einsatz von Ergänzungsmitteln

Auch wenn die Ernährung im Alter etwas angepasst werden sollte, ist es nicht immer notwendig, dass ältere Menschen Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. In Hinblick auf einige Nährstoffe kann es jedoch sinnvoll sein, die Ernährung hier zu ergänzen.



Dabei ist zu bedenken, dass eingenommene Produkte keine ausgewogene Ernährung ersetzen. Dennoch sollten die Menschen darauf achten, dass ihre Ernährung ausgewogen bleibt und sie regelmäßig das Blutbild kontrollieren lassen.

Entscheiden sich Senioren, verschiedene Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, sollte darauf geachtet werden, den Körper nicht mit einer Überdosierung an Nährstoffen zu versehen. So werden die Nährstoffe nicht nur über die Ergänzungsmittel, sondern auch über die Lebensmittel weiterhin aufgenommen.

Auch Wechselwirkungen mit eingenommenen Wirkstoffen können entstehen. Daher ist es immer wichtig, den Arzt darüber zu informieren, wenn eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln geplant wird. Dieser kann dann prüfen, ob die Inhaltsstoffe mit den Wirkstoffen aus aktuellen Medikamenten reagieren können.

Das bringt eine altersgerechte Ernährung mit

Grundsätzlich ist es jedoch der beste Weg, auf eine altersgerechte Ernährung zu achten und so möglichst wenige Vitamine und Nährstoffe zusätzlich einnehmen zu müssen.



Ein besonders wichtiger Aspekt sind die Getränke. Pro Tag sollten Senioren wenigstens 1,5 bis 2 Liter zu sich nehmen. Geeignet sind Wasser oder auch ungesüßte Tees.

Für eine optimale Grundversorgung mit Nährstoffen sind täglich Obst und Gemüse in die Ernährung einzubauen. Dazu kommen Hülsenfrüchte. Diese fördern eine gesunde Verdauung und unterstützen den Darm.

Auch Kohlenhydrate sind im Alter wichtig. Diese können ältere Menschen über Kartoffeln, Brot oder auch Reis zu sich nehmen. Dabei sollten sie auf eine angepasste Menge achten, da der Energiebedarf mit zunehmendem Alter abnimmt.

Text: Susann Schmidt