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Maßgeschneidert

Light, Life, Liberty: Uni Jena beschließt neues Leitbild

Das Hauptgebäude der Universität Jena.
Das Hauptgebäude der Universität Jena.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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„Light, Life, Liberty“: Nach neun Monaten intensiver Diskussion hat der Senat der Friedrich-Schiller-Universität Jena nun das neue, auf die Uni maßgeschneiderte Leitbild verabschiedet.

Jena. In seiner Sitzung am Dienstag, 16. Februar, hat der Senat der Friedrich-Schiller-Universität Jena das neue Leitbild für die Universität verabschiedet. Vorausgegangen war ein mehrstufiger neunmonatiger Diskussions- und Beteiligungsprozess, der alle Gruppen der Universität einbezog.

„Das neue Leitbild ist unverwechselbar“, sagt Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Es schärft unser Profil und dient uns als Orientierung beim Forschen, Lehren und Studieren ebenso wie beim Zusammenarbeiten an der Universität und im Austausch mit anderen.“

Maßgeschneidert für die Universität Jena

„Dass das Leitbild konkret auf die Universität Jena bezogen und quasi für sie maßgeschneidert ist, war uns besonders wichtig“, erläutert der Pädagoge und Theologe Professor Dr. Dr. Ralf Koerrenz.

Gemeinsam mit zwölf weiteren Mitgliedern einer Senatsarbeitsgruppe hat er das Leitbild in einem Entwurf verschriftlicht, der bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Studierenden der Universität auf breite Zustimmung gestoßen ist.

Das Leitbild knüpft an die drei Schlagworte Light, Life und Liberty an, die auch das interdisziplinäre Forschungsprofil der Friedrich-Schiller-Universität beschreiben.

So wurde jedes der drei Schlagworte in eine zentrale Wertvorstellung übersetzt: Licht gewinnen und verbreiten (Light), Leben wahren und fördern (Life) sowie Freiheit schützen und gestalten (Liberty). Aus diesen abstrakten Zielen leitete die Arbeitsgruppe dann konkrete Orientierungen ab, die dem Handeln der Universität einen Rahmen geben sollen.

In gesellschaftliche Debatten einmischen

Das Leitbild der Universität geht jedoch über Forschung, Lehre und das Miteinander in der Universität hinaus. In einer universitätsweiten Online-Umfrage, die den Leitbildprozess begleitete, stimmten 93 % der 720 Befragten zu, dass es Aufgabe der Universität sei, zur gesamtgesellschaftlichen Wahrung von Menschenrechten und Menschenwürde beizutragen.

 „Die Diskussion des Leitbildentwurfs hat noch einmal verdeutlicht: Als Universität sind wir verpflichtet, uns zu Wort zu melden, wenn die demokratischen Grundwerte unserer Gesellschaft angegriffen werden“, betont Rosenthal.

Bereits in jüngster Zeit ist die Universität mit ihrer Positionierung gegen Rassismus an die Öffentlichkeit getreten.

„Der Jenaer Professor Ernst Haeckel hat mit seiner Einteilung der Menschen in Rassen den Weg bereitet für die menschenfeindliche Rassetypisierung im Nationalsozialismus. Die Entwicklung der Fächer Rassenkunde und Rassenhygiene wurde in den 1930er-Jahren an der Universität Jena vorangetrieben.

Die Universität ist daher mit der Geschichte des Rassismus untrennbar verbunden und besonders verpflichtet, über Rassismus aufzuklären und dagegen vorzugehen“, erklärt Rosenthal.

Quelle: Universität Jena