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Gleichbehandlung gefordert

Mahnwache in Jena: Auch Kosmetiker wollen öffnen

Uta Gierschke aus Jena im Protest vereint mit Ralf Kirchner aus Steinach.
Uta Gierschke aus Jena im Protest vereint mit Ralf Kirchner aus Steinach.
Foto: Karsten Seifert (3)
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Forderung nach Gleichbehandlung: Mit einer Mahnwache haben Kosmetik- und Nagelstudios in Jena auf ihre prekäre wirtschaftliche Situation hingewiesen.

Jena. „Auch wir sind wichtiges Handwerk!“, forderten Kosmetikermeisterin Uta Gierschke aus Jena und Kollege Ralf Kirchner aus Steinach in Richtung Erfurter Landesregierung laut und ungeduldig, neben den Friseuren auch allen weiteren handwerklichen körpernahen Dienstleistungen eine Öffnung zum 1. März 2021 zu gestatten.

Rund 100 in schwarz gekleidete Demonstrantinnen auf dem Jenaer Marktplatz stilisierten mit Traueranzeigen und Plakaten ihren Unmut.

Solidarisch unterstützt von ihren Friseurkollegen und sogar Kunden versammelten sich etwa 100 Thüringer Kosmetiker, Nageldesigner, Fußpfleger am heutigen Mittwochmorgen auf dem Jenaer Markt zur dritten „Mahnwache in Schwarz“.

Begrüßt wurde die Öffnung der Friseure ab 1. März als Teilerfolg der Februar-Mahnwachen des Landesinnungsverbandes Friseure und Kosmetiker Thüringen/Sachsen-Anhalt.

Aktuell liefen nach den Worten von Sven Heubel, Friseurmeister aus Jena und Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbandes, Gespräche zwischen Handwerksvertretern und den Thüringer Ministerien zu weiteren Öffnungen.

Jenas OB ermutigt die Protestierenden

„Die Adresse der Regierung des Freistaates und die der Bundesregierung sind die richtigen Adressen für ihre Forderungen“, ermutigte der anwesende Jenaer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche die Schönheitshandwerker. Jena habe gute Voraussetzungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus.

Jenas OB Dr. Thomas Nitzsche (2. v. li.) vor den Organisatoren Marion Heubel (li.), Sven Heubel (2. v. re.) und Uta Gierschke (re.)

So setze das Gesundheitsamt der Saalestadt die bundeseinheitlich empfohlene Software SORMAS zur Kontaktverfolgung ein und auch die App LUCA zur Besucherregistrierung sei bereits auf zahlreichen Mobilgeräten installiert.

Die damit verbundenen Hauptforderungen bleiben nach den Worten von Marion Heubel, Obermeisterin der Innung des Friseurhandwerks Jena/Saale-Holzland-Kreis bestehen: Öffnung aller handwerklichen körpernahen Dienstleistungen sowie umgehende Auszahlung der zugesagten finanziellen Hilfen.

Koordiniert wurden die thüringenweit zentral auf dem Jenaer Markt durchgeführte Protestaktionen von den jeweiligen Landesinnungsverbänden, hier dem Landesinnungsverband Friseure und Kosmetiker Thüringen/Sachsen-Anhalt.

Das Werk von Unternehmergenerationen, wie beispielsweise der in vierter Generation bestehende Steinacher Salon Vogel von Ralf Kirchner, müsse einfach erhalten bleiben.

Text: Karsten Seifert