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Schneeschmelze schreitet voran

Winterdienst in Jena: Stadt zieht zeitnah Bilanz

Der KSJ-Winterdienst ist im Zwei-Schicht-System im Einsatz.
Der KSJ-Winterdienst ist im Zwei-Schicht-System im Einsatz.
Foto: Marion Riebow
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Die Stadt möchte zeitnah Bilanz über die Bewältigung des Wintereinbruchs in Jena ziehen. Derweil fährt der Kommunalservice seine Arbeit gegen die Schneeschmelze fort.

Jena. Mit dem Tauwetter beginnt auch die Zeit, das eigene Vorgehen während des Wintereinbruchs zu reflektieren. So auch in der Stadt Jena. Insbesondere die Dringlichkeitsstufen bei der Räumung der Straßen sorgten bisweilen für kritische Reaktionen.

Die Stadt werde sich zeitnah in einem Ausschuss, in dem unter anderem auch Vertreter der Feuerwehr sitzen, mit der Kritik auseinandersetzen.

Dabei sollen die Dinge zusammengetragen werden, die gut gelaufen sind und die nicht so gut gelaufen sind, um daraus die richtigen Schlüsse für den nächsten Winter ziehen zu können.



So räumte Oberbürgermeister Thomas Nitzsche ein, dass vieles einfacher gewesen wäre, wenn bereits in der ersten Schneenacht begonnen worden wäre, die Straßen freizuschieben.

Eine Lehre sei auch gewesen, sich in Zukunft bereits früher mit externer Hilfe, privaten Firmen oder Bauern mit Traktoren etwa, abzusprechen.

Kritik an Dringlichkeitsstufen übertrieben

Die Kritik an den Dringlichkeitsstufen hält Nitzsche hingegen für etwas zu drastisch. Insbesondere bei Anliegerstraßen, für die man die eigentlich non-existente vierte Stufe quasi neu erdachte und die mitunter gar nicht in der Verantwortung der Stadt liegen, appellierte er an die Eigenverantwortlichkeit der Anlieger.

Die oft nur wenige Dutzend Meter großen Straßen mit einigen wenigen Häusern seien teilweise gar nicht breit genug gewesen, dass die Stadt mit schwerem Gerät hätte einfahren können, von der infrastrukturellen Bedeutung ganz zu schweigen.



Insgesamt hätte der Kommunalservice Jena in einer außergewöhnlichen Situation auch ein außergewöhnliches Engagement gezeigt, so Nitzsche. Es habe auch Fehler gegeben, aber im Großen und Ganzen könne man zufrieden sein mit der Arbeit.

Stadt auf Hochwasser gut vorbereitet

Dabei ist die Arbeit des KSJ noch gar nicht abgeschlossen. Angesichts des Tauwetters und drohender Glätte sind die Fahrzeuge derzeit unterwegs, die Straßen zu salzen und zu splitten.

Von der Saale gehe laut der Stadt indes in den nächsten zwei bis drei Tagen kein Ungemach aus. Man sei gut angebunden an die Hochwasser-Frühwarnsysteme für die Saale. Die Leutra hätten KSJ und Feuerwehr derweil aufmerksam unter Beobachtung. Sollte es tatsächlich zu einem Hochwasserfall kommen, sei man auf die Situation gut vorbereitet.

Zumal seit dem letzten großen Hochwasser viele Maßnahmen ergriffen worden sind, die für den Bürger gar nicht sichtbar sind, etwa Bachverrohrungen unterhalb der Stadt, durch die das Wasser abfließt. Man sei heute deutlich besser auf ein Hochwasser vorbereitet als noch Anfang der 2010er Jahre.

Text: Johannes Pfuch