Saale über Ufer getreten
Steigende Pegel: Steht Jena ein Hochwasser bevor?

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Aktuell sind einige Fußwege in Jena am Ufer der Saale überflutet. Die Stadt gibt Entwarnung. Ein tatsächliches Hochwasser könnte jedoch noch bevorstehen.
Jena. Am heutigen Donnerstagmorgen trat die Saale in Jena über die Ufer. Grund zur Sorge sieht man in der Stadt jedoch noch nicht.
Laut Stadtsprecher Kristian Philler sei die Alarmstufe 2 derzeit noch weit entfernt. Aktuell habe die Saale die Grenze zur Alarmstufe 1 überschritten. Nach jetzigem Stand werde der Pegel jedoch keine gefährliche Höhe erreichen.
Der momentane Hochstand hänge mit einem kontrollierten Ablassen in den beiden großen Thüringer Talsperren zusammen, um für den angekündigten Schnee in den nächsten Tagen und Wochen ausreichend Kapazitäten zu haben.
Innerhalb der nächsten zwei Tage soll der Wasserstand wieder unter einen bedenklichen Pegel sinken.
Sicherheitsdezernent Benjamin Koppe beschwichtigt: „Die Wasserwehr ist vorbereitet und hält sich für die Eindämmung eventueller Wasserschäden bereit. Im Moment besteht keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung.“
Neuer Schnee angekündigt - Hochwasser könnte noch kommen
„In der nächsten Zeit soll es viel schneien. Wenn dieser Schnee abtaut, könnte es tatsächlich noch einmal zu einem Hochwasser kommen“, so Philler. Wenn es in Jena schneit, müsse bedacht werden, dass im Schiefergebirge noch weitaus mehr Schnee fallen kann, der dann seinen Weg in die Gewässer findet.
Von großem Vorteil seien jedoch die zwei Tage Vorbereitungszeit, die das Wasser vom Ablassen in den Talsperren bis nach Jena brauche. Kleingärtner und Anrainer hätten dann genug Zeit, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und lose Gegenstände in Sicherheit zu bringen.
Als Orientierung, was auf Jena zukommen könnte, kann man den Pegelstand in Saalfeld heranziehen. Von dort dauert es in etwa noch einen Tag, bis das Wasser Jena erreicht.
Nachverfolgen kann man die aktuellen Entwicklungen auch über die Hochwassernachrichtenzentrale des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz. Für Jena ist dort der Wasserstand der Meldestation Rothenstein repräsentativ.
Text: Johannes Pfuch
Fotos: Ben Baumgarten