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JN-Ratgeber

Hörgeräte-Preise: Ein Vergleich lohnt sich

Foto: pb826/pixabay.com
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Bauart, Ausstattung, Design und Preise: Hörgeräte auf allen Ebenen vergleichen lohnt sich.

Jena. In Deutschland sind viele Menschen schwerhörig. Darunter befinden sich nicht nur ältere Personen. Auch einige junge Menschen und Kinder leiden unter Hörproblemen.

Mit einem Hörgerät besteht jedoch die Möglichkeit, das Hörvermögen zu verbessern. Dabei gibt es diverse, unterschiedliche Modelle.


Wer noch nie ein Hörgerät für sich oder ein Familienmitglied gekauft hat, wird oftmals von dem großen Angebot überwältigt.

Die einzelnen Hörgeräte unterscheiden sich im Hinblick auf zahlreiche Aspekte wie die Größe und den Funktionsumfang.


Doch auch die Preise von Hörgeräten variieren stark. Es gibt günstige Modelle für unter 700 Euro, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, sowie zuzahlungspflichtige Modelle, deren Kosten oft im unteren oder mittleren vierstelligen Bereich liegen.

Wovon hängen die Preise der Hörgeräte ab?

Die Hörgeräte Preise richten sich in erster Linie nach der verbauten Technik und dem Funktionsumfang. Modelle mit modernen Funktionen und der neuesten Technik sind üblicherweise mit einem höheren Preis verbunden.

Beispielsweise sind Modelle mit einem wiederaufladbaren Akku oder einer Bluetooth-Funktion häufig teurer.


Das Material und die Einstellmöglichkeiten haben ebenfalls einen Einfluss auf den Preis. Besteht das Hörgerät aus einem besonders beständigen Material oder verfügt es über viele Einstellmöglichkeiten, kostet es in der Regel mehr.

Darüber hinaus richten sich die Kosten nach der Bauform. Vor allem beim Kauf eines extra kleinen Hörgeräts wie eines IIC-Hörgeräts oder eines CIC-Hörgeräts muss man mit höheren Kosten rechnen.

Reicht ein Kassenhörgerät aus?

Sofern der HNO-Arzt eine Hörgeräteverordnung ausgestellt hat, wird die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für ein Grundmodell übernehmen.


Ein solches Modell wird als sogenanntes Kassenhörgerät bezeichnet und entspricht den aktuellen technischen Standards. Für dieses Gerät muss man lediglich einen Eigenanteil von zehn Euro bezahlen.

Wer sich hingegen ein hochwertigeres Hörgerät mit zusätzlichen Funktionen wünscht, muss deutlich mehr selbst bezahlen.

Ob ein Kassenhörgerät ausreicht, richtet sich nach den eigenen Anforderungen und Bedürfnissen. Für viele Menschen genügt ein Grundmodell.


Bevor man sich für oder gegen ein Kassenhörgerät entscheidet, ist es sinnvoll, mindestens ein Kassenmodell auszuprobieren.

Welche Funktionen sind wirklich notwendig?

Vor dem Kauf eines Hörgeräts sollte man sich überlegen, welche Funktionen man tatsächlich benötigt. Denn nicht jede Funktion stellt für jeden Menschen einen Mehrwert dar.

Zu den sinnvollen Extras gehören zum Beispiel die Hörprogramme. Sowohl Kassengeräte als auch zuzahlungspflichtige Modelle sind mit mehreren Programmen für unterschiedliche Hörsituationen versehen.


Wer sich eine größere Auswahl an Hörprogrammen wünscht, muss jedoch mit höheren Kosten rechnen. Premium-Modelle sind sogar oftmals dazu in der Lage, sich automatisch an unterschiedliche Hörsituationen anzupassen.

Weitere nützliche Extras sind unter anderem:

  • Impulsgeräuschunterdrückung
  • 360-Grad-Raumhören
  • Störlärm-Unterdrückung
  • Freisprechfunktion beim Autofahren
  • Bluetooth-Funktion
  • Fernbedienung

Viele dieser Extras haben Kassengeräte nicht. Außerdem bieten zuzahlungspflichtige Modelle häufig mehr Einstellmöglichkeiten. Dadurch kann der Hörakustiker das Hörsystem noch besser an die individuellen Bedürfnisse anpassen.

Ein Hörgerät kaufen: Was ist noch wichtig?

Neben dem Funktionsumfang gibt es einige weitere Aspekte, die man beim Kauf eines Hörgeräts berücksichtigen sollte. Dazu gehört die Größe, die hauptsächlich von der Bauform beeinflusst wird.


Zu den gängigsten Hörgeräten gehören die HdO-Geräte und die IdO-Geräte. Die HdO-Geräte werden hinter dem Ohr getragen und kommen bei leichten bis schweren Hörproblemen infrage.

Die IdO-Geräte sitzen im Gehörgang und sind aufgrund dessen für Außenstehende beinahe nicht sichtbar. Wer sich also ein unauffälliges Hörgerät wünscht, sollte sich nach einem IdO-Hörgerät umsehen.

Solche Modelle eignen sich auch für Brillenträger. Allerdings sind sie nicht für Menschen mit einem schweren Hörverlust geeignet.


Neben den klassischen HdO-Modellen und IdO-Modellen gibt es noch einige weitere Hörgerät-Varianten wie die implantierten Hörsysteme.

Daneben sollte man beim Kauf von Hörgeräten auf die Energieversorgung achten. Die meisten Modelle laufen über Batterien. Mittlerweile gibt es auch viele Hörgeräte, die mit einem wiederaufladbaren Akku funktionieren.


Andere Aspekte, die beim Kauf eines Hörgeräts eine Rolle spielen, sind:

  • Bedienung: Gerade, wenn das Hörgerät für ältere Menschen gedacht ist, sollte es möglichst leicht bedienbar sein. Hier sind viele Funktionen manchmal unpraktisch. Doch auch wenn Kinder unter Hörproblemen leiden, sollte das Hörgerät möglichst einfach zu handhaben sein.

  • Robustheit: Ist das Hörgerät für sportlich aktive Menschen, sturzgefährdete Personen oder Kinder gedacht, sollte es sehr robust sein. Auch ein wasserfestes Gehäuse ist praktisch.

  • Design: Die meisten Erwachsenen wünschen sich ein möglichst unauffälliges und dezentes Design. Die Wünsche von Kindern sind oftmals andere. Sie wollen häufig ein farbenfroheres Hörsystem.

Text: Susann Schmidt