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Dreist, aber nicht clever

Mit einem billigen Trick: Betrunkener fingiert Unfall

Mit einem billigen Trick ist ein Mann gescheitert, einen selbst verursachten Schaden am Pkw einem anderen anzulasten.
Mit einem billigen Trick ist ein Mann gescheitert, einen selbst verursachten Schaden am Pkw einem anderen anzulasten.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Ein betrunkener Unfallverursacher in Stadtroda scheitert beim Versuch, anschließend den eigenen Schaden als Fahrerflucht eines Fremden deklarieren zu wollen.

Stadtroda. Innerhalb weniger Minuten bekommt die Polizeiinspektion Saale-Holzland die Informationen von zwei Verkehrsunfällen mit anschließender Unfallflucht in Stadtroda.

Der erste Unfall hat sich kurz nach 16 Uhr in der Straße „Breiter Weg“ ereignet. Eine junge Frau hatte ihren Pkw Skoda am Fahrbahnrand abgeparkt, als ein anderes Fahrzeug relativ zügig die Straße in Richtung Dr. Hufeland-Straße befuhr.

Das fahrende Auto kollidierte mit dem Heckbereich des parkenden Pkw. Nach der Kollision legte der Unfallfahrer kurz den Rückwärtsgang ein und verlies im Anschluss die Unfallstelle in Richtung Dr. Hufeland-Straße. Ein Zeuge beobachtete den Unfall und notierte sich das amtliche Kennzeichen.

Unfall nur fingiert

Kurze Zeit später informierte ein 22-Jähriger die Polizei, dass auf einem Parkplatz eines Einkaufsmarktes, in der August-Bebel-Straße, sein Pkw Toyota beschädigt worden sei. Er hatte angeblich sein Fahrzeug vor zwei Stunden dort abgestellt. Als die Beamten zur Unfallaufnahme erschienen, bemerkten sie auch Splitterteile um das Fahrzeug herum.

Die Polizisten konnten dem jungen Mann aber recht schnell erklären, dass er seinen Verkehrsunfall mit Unfallflucht nur vorgetäuscht hat. Denn bei dem Kennzeichen des Toyota handelt es sich um das Unfallfahrzeug des ersten Unfalls. Die Unfallspuren an den zwei Fahrzeugen passen augenscheinlich zueinander.

Erheblich unter Alkohol

Er hatte mit seinem Kumpel die Splitterteile selbst um das Fahrzeug gelegt. Beide Männer standen auch unter erheblichen Einfluss von Alkohol. Ein Atemalkoholtest erbrachte ein Ergebnis von 2,41 Promille bei dem 35-jährigen Kumpel. Der mutmaßliche Fahrer hatte aber auch einen Atemalkohol von 1,61 Promille. Die zuständige Bereitschaftsrichterin ordnete bei beiden eine Blutentnahme an.

Ein Verfahren wegen Unerlaubten Entfernens vom Unfallort, Gefährdung des Straßenverkehrs unter Alkoholeinfluss sowie Vortäuschen einer Straftat wurde eingeleitet. Der Führerschein des 22-Jährigen wurde sichergestellt.

Quelle: PI Saale-Holzland