Deutscher Mittelstand setzt auf Cloud-Technik

Der deutsche Mittelstand und die Cloud – eine erfolgversprechende Kombination. Unternehmen setzen zunehmend auf Cloud-Technik.

Jena. Jahrelang galt der hiesige Mittelstand als Sorgenkind der Digitalisierung. Nach Einschätzung vieler Experten hätten deutsche Unternehmen die digitale Transformation verschlafen oder würden dabei zu zögerlich vorgehen. Eine Umfrage von Bitkom Research ergab nun jedoch ein gänzlich anderes Bild: Denn im Gegensatz zum allgemeinen Vorurteil befinden sich mittlerweile 85 Prozent aller mittelständigen Unternehmen in einer Transformationsphase.

Sie stufen die Bedeutung der Digitalisierung sehr hoch ein und planen die digitalen Veränderungsprozesse in ihre strategische Ausrichtung mit ein. Dabei streben sie die Anschaffung von Cloud-Diensten an und implementieren diese zunehmend in den täglichen Arbeitsprozess mit ein.

Besonders gefragt

Mittelständische Unternehmen setzen hauptsächlich auf das sogenannte Cloud-Computing. Dabei werden IT-Leistungen wie Speicherplatz, Software und Rechenleistung ausgelagert und von einem externen Partner übernommen. Bei diesen externen Partnern handelt es sich meist um Provider wie beispielsweise 1&1 – dort können Unternehmen einen Cloud-Server buchen und diesen anschließend für verschiedene Zwecke nutzen.

Genutzt wird das Cloud-Computing hauptsächlich als Arbeitsplattform, auf die von überall zugegriffen werden kann. So können sich Angestellte über ein Mobilgerät in das System einloggen und auf firmeninterne Daten zugreifen, E-Mails abrufen oder Anwendungen nutzen. Ohne das Cloud-Computing müssten Angestellte dafür extra an ihren Arbeitsplatz fahren, um auf entsprechende Programme oder Informationen zugreifen zu können. Unternehmen erhoffen sich dadurch vor allem eine Erleichterung und Effizienzsteigerung für ihre Mitarbeiter.

Verhaltensregeln der Anbieter

Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien für oder gegen einen Cloud-Anbieter ist der Datenschutz. Schließlich müssen Unternehmen sichergehen das sensible Daten die in der Cloud verarbeitet oder gespeichert werden nicht an Dritte weitergegeben werden. Die Vertrauenswürdigkeit ist daher für 90 Prozent aller Internetnutzer das entscheidende Kriterium bei der Wahl eines Cloud-Services. Der Datenschutz hängt dabei meist von zwei Kriterien ab – der Informationssicherheit und dem Serverstandort.

• Informationssicherheit beschreibt alle Maßnahmen, die dem Schutz der Daten dienen. Damit sind beispielsweise Verschlüsselungstechniken, Virenschutz und Daten-Back-ups gemeint. Dadurch werden Informationen vor Hackergruppen geschützt und auch gegen den plötzlichen Datenverlust gesichert.
  
  
• Der Serverstandort bestimmt hingegen die rechtlichen Aspekte des Datenschutzes. In Deutschland herrscht beispielsweise ein besonders striktes Datenschutzrecht, wodurch Cloud-Anbieter keine Daten an Dritte weitergeben dürfen. Anders sieht es beispielsweise bei Servern in den USA aus, dort können Geheimdienste auf Daten zugreifen, wenn sie illegale Aktivitäten vermuten. Unternehmen sollten daher möglichst einen Serverstandort wählen, der ihre Daten optimal schützt.

Text: Torsten Lux
Foto: Aka/pixelio.de