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Keine Mittelkürzungen

Suchthilfe Jena: Neue Struktur ab 2017

Wollen neue Wege gehen: v.l.n.r. Antje Weise, Christiane Hofmann, Gudrun Möchel (alle Fachdienst Gesundheit), Dr. Beate Preiß (SiT), Simon Lohwasser und Matthias Pradel (HzSH) sowie Sozialdezernent Frank Schenker.
Wollen neue Wege gehen: v.l.n.r. Antje Weise, Christiane Hofmann, Gudrun Möchel (alle Fachdienst Gesundheit), Dr. Beate Preiß (SiT), Simon Lohwasser und Matthias Pradel (HzSH) sowie Sozialdezernent Frank Schenker.
Foto: Michael Baumgarten
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Ab 1. Januar 2017 tritt in Jena die neue organisatorische Struktur der kommunalen Suchthilfe in Kraft. Der Streit mit dem DRK ist beigelegt.

Jena. Die von der Stadt gewünschte Neustrukturierung der Suchthilfe kann ab Jahresanfang 2017 wirken. Die Suchthilfe in Thüringen gGmbH (SiT) und der Jenaer Verein Hilfe zur Selbsthilfe (HzSH) werden diese Leistungen übernehmen.

Sozialdezernent Frank Schenker: "Es wird keine Kürzung bei der Suchthilfe in Jena geben."Der Konflikt mit dem DRK-Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda sei in einem persönlichen Gespräch ausgeräumt worden, erklärte heute Sozialdezernent Frank Schenker. Auch die DRK-Drogenberatung „Chamäleon“ hatte in der Betreuung von Suchtkranken gearbeitet. Damit ist nun Schluss.

Laut Schenker habe die Vergabekammer des Landesverwaltungsamtes in Weimar keine Weisung zu einer Ausschreibung an die Stadtverwaltung erteilt, sondern nur eine Empfehlung ausgesprochen. Jena sei der Meinung, mit den beiden Partnern SiT und Hilfe zur Selbsthilfe über ausreichend kompetente Partner für eine engagierte, vielfältige Arbeit mit Suchtkranken aller Art zu verfügen.

Schenker trat entschieden Kritikern entgegen, die neue Struktur sei mit Mittelkürzungen verbunden. Wie bisher seien ca. 580.000 Euro im Haushalt eingestellt. Auch die zehn Planstellen würden nicht gekürzt. Gudrun Möchel, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes im Fachdienst Gesundheit, teilte mit, eine Personalstelle habe man im Fachdienst integriert. Die übliche Trennung in Abhängige von legalen und illegalen Suchtmitteln sei nicht mehr zeitgemäß.

SiT und Hilfe zur Selbsthilfe, beide seit über 20 Jahren in der Suchthilfe aktiv, wollen ihre Leistungen für Suchtklienten ausbauen. Die SiT mit einem höherschwelligen Beratungs- und Betreuungsangebot bleibt an ihrem bekannten Standort im Kritzegraben. HzSH mit einem niederschwelligen Angebot wird im Tafel-Haus in Lobeda-West eine neue Kontaktstelle einrichten. Dafür würden laut Vereinsgeschäftsführer Matthias Pradel zwei neue Mitarbeiter eingestellt.

Text: Andreas Wentzel
Fotos: Michael Baumgarten