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KVR reagiert auf Kritik

Narrenstreit: „Die Jenaer Karnevals-Gala lebt!“

Die KVR-Narren Holger Mützner, Guni Fichtner, Lutz Wilske und Ronny Geitner (v.l.n.r.) wollen die von JKC, LCC und LNT vorgetragene Kritik an der Jenaer Karnevals-Gala nicht unwidersprochen lassen.
Die KVR-Narren Holger Mützner, Guni Fichtner, Lutz Wilske und Ronny Geitner (v.l.n.r.) wollen die von JKC, LCC und LNT vorgetragene Kritik an der Jenaer Karnevals-Gala nicht unwidersprochen lassen.
Foto: Andreas Wentzel
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Das wollte der Karnevalsverein Ringwiese dann doch nicht auf sich sitzen lassen. Gegen die Kritik von JKC, LCC und LNT wird Gegenposition bezogen.

Jena. Vor Wochenfrist hatten die Narrenvereine Jenaer Karnevals Club (JKC), Lobedaer Carnevals Club (LCC) und Lustiges Närrisches Treiben (LNT) harsche Kritik an der Jenaer Karnevals-Gala geübt und ihren vorläufigen Ausstieg verkündet. Hart moniert wurden insbesondere die Programmplanung, das Finanzgebaren und die Rolle des Karnevalsvereins Ringwiese (KVR) sowie die Äußerungen von Alt-Karnevalist Rüdiger Grunow.

Am heutigen Dienstag nun hat der KVR seinerseits in einem Pressegespräch Position bezogen. Kernaussage: Die öffentlich vorgetragene Kritik wird nicht akzeptiert. Im Gegenteil. Dass Gala-Präsident Johannes Beerhold nicht persönlich Stellung beziehe, sei dessen schwerer Erkrankung geschuldet.



Die KVR-Narren verweisen auf das Statut des Gala-Vereins. Dort sei die Rede von der Förderung des karnevalistischen Brauchtums, nicht einzelner Vereine. Und wer nicht mitarbeite in den Führungsgremien Vorstand und Programmgruppe, sollte zuerst sich selbst hinterfragen.

Wenn Vereine wie der LCC und Katholischer Carnevalsverein Jena (KCVJ) St. Johannes Baptist vor der Programmplanung zur Gala erklärten, nicht mitmachen zu wollen, sei das in Ordnung. Nicht aber das Verhalten des LNT, der nach der Absage an sein Männerballett erklärt hatte, überhaupt keinen Programmpunkt stellen zu wollen.

Trotz des Zoffs unter den Jenaer Narren wird die Karnevals-Gala auch 2017 gefeiert werden.„Wenn alle eingereichten Nummern vorliegen, muss entschieden werden, welche im Programm aufgeführt werden sollen. Da kann es auch zu Streichungen kommen“, will KVR-Mitglied und Gala-Moderator Holger Mützner dem LNT widersprechen. Erst nach der Komplettabsage des LNT sei das Männerballett aus Laasdorf verpflichtet worden.

Mützner stellte klar, die vor zwei Jahren beschlossene radikale Kürzung des zuvor überlangen Programms, mit dem nun abschließenden Programmhöhepunkt Verleihung des Narrenordens „Die Lächelnde Linse“ und dem direkt folgenden Tanzvergnügen habe das Publikum sehr gut aufgenommen. Das soll so bleiben. „Die Jenaer Karnevals-Gala lebt“, sind sich die KVR-Narren absolut sicher. Auch dann, wenn JKC, LCC und LNT bei ihrer angekündigten Verweigerung bleiben würden.

Ausdrücklich wird die Kritik an der angeblich fehlenden Transparenz in puncto Vereinsfinanzen zurückgewiesen. „Jedes Jahr wird der Finanzbericht vorgestellt“, berichtet Gala-Vorstandsmitglied Lutz Wilske, „und er ist für alle Mitglieder einsehbar.“

Den Vorwurf, der KVR habe sich über die Gala Kostüme für seine Tanzgruppen finanzieren lassen, weist Gunni Fichtner entschieden zurück: „Wir haben die Kostüme bezahlt bekommen, weil wir mit allen unseren Tänzerinnen auf der Bühne standen, und haben anschließend das Geld zurückgezahlt“.

Und an die Adresse von Grunow, der in der TLZ einen Niedergang des Jenaer Karnevals konstatiert hatte, wollte Karnevalistin Fichtner wenigstens anmerken: „Da hat sich der Rüdiger ungeschickt ausgedrückt. So soll ich das sagen.“

Text: Andreas Wentzel
Fotos: Wentzel (1), Scheere (1)