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Jährlich grüßen die Umleitungen

Jena erlebt hoch intensives Baustellenjahr

Bevor die großen Neubauprojekte 2016 begonnen werden können, muss zunächst die Sanierung der Brücke über die Stadtrodaer Straße zwischen Altlobeda und Burgau abgeschlossen werden.
Bevor die großen Neubauprojekte 2016 begonnen werden können, muss zunächst die Sanierung der Brücke über die Stadtrodaer Straße zwischen Altlobeda und Burgau abgeschlossen werden.
Foto: Andreas Wentzel
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Jenas Verkehrsteilnehmer benötigen 2016 besonders starke Nerven: Straßen-, Brücken- und Leitungsbau zwingen zu radikalen Eingriffen in den Verkehr.

Jena. Mitunter suchen Journalisten nach Fülltexten. Aktuell wäre es in Jena kein Problem, einen Füller zu finden. Es würde völlig reichen, jedes einzelne Straßenbaubauprojekt in 2016 aufzulisten.  

Denn die am 22. Februar präsentierte Bauliste scheint endlos. Wolfgang Apelt, Fachdienstleiter Verkehrsorganisation, beantwortete die Frage, wie der Vergleich zu 2015 ausfalle, mit den Worten „Deutlich mehr als 2015“.  

Zusammen mit Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (Bündnis 90/Die Grünen) stellten der Kommunalservice Jena, der Jenaer Nahverkehr und die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck ihre geplanten Bauprojekte mit den damit verbundenen Eingriffen in den rollenden Verkehr vor. 

Über 20 Millionen Investition

In nüchternen Zahlen ausgedrückt: KSJ wird rund 10 Millionen Euro für Tiefbauarbeiten ausgeben, der Nahverkehr 2,8 Millionen und die Stadtwerke mehr als 8 Millionen. Die haben es in sich.

Zumal die Deutsche Bahn gleich zweimal zu radikalen Sperrungen wichtiger Magistralen zwingt. Wenn die neue Eisenbahnbrücke in der Kahlaischen Straße eingeschoben werden soll, muss der Nahverkehr zuvor die Oberleitungen abmontieren und anschließend wieder aufbauen. Die Autofahrer müssen sich ab März auf eine Vollsperrung einrichten, die ÖPNV-Nutzer auf Schienenersatzverkehr.  

Bahn saniert Brücke am Westbahnhof

Dann will die Bahn ab Juli die Brücke am Westbahnhof sanieren, die Hauptstraße Westbahnhofstraße/Magdelstieg muss während der Bauzeit voll gesperrt werden; Radfahrer und Fußgänger sollen die Baustelle passieren können. Die städtischen Betriebe sind dabei vom konkreten Bauablauf der DB abhängig.  

Dezernent Peisker teilte in diesem Zusammenhang, die DB habe gar beabsichtigt, beide Projekte zeitgleich ablaufen zu lassen. Dies und den damit drohenden Verkehrsinfarkt habe laut Peisker die Stadt verhindern können. 

Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (m.), KSJ-Werkleiter Uwe Feige (l.) und Jenas leitender Verkehrsorganisator Wolfgang Apelt verkündeten zusammen mit den Stadtwerken und dem Nahverkehr große Bauvorhaben.

Brücke in Burgau wird fertig

Damit nun die genannten Großbaustellen in Angriff genommen werden können, muss zuvor die seit dem letzten Jahr laufende Sanierung der Brücke zwischen Altlobeda und Burgau beendet werden. Werkleiter Uwe Feige sagte, dass KSJ mit diesem Projekt im Zeitplan liege und Ende März abschließen könne. 

Großprojekt Am Anger - Finanzierung noch offen

Noch offen sei das Großprojekt Am Anger, Abzweig Eisenbahndamm zur Wiesenstraße. Das Land, so Feige, habe deutlich die Fördermittel gesenkt. Der Ausbau mit einer neuen Rechtsabbiegespur, auch als Umleitungsroute in Vorbereitung auf das Straßenbahn-Bauprojekt ins „Himmelreich“ in Jena-Zwätzen geplant, würde 800.000 Euro kosten, davon soll das Land 500.000 Euro übernehmen. Erfolge keine Förderung in diesem Jahr, müsste die Stadt den Anger 2017 möglicherweise komplett allein finanzieren.  

Sanierung Gleisdreieck Burgau

Der Jenaer Nahverkehr will das letzte Gleisdreieck seines Straßenbahnnetzes erneuern. In Burgau passierten jährlich die Züge 195.000 Mal das Dreieck. Die Sanierung wird ein den Sommerferien vorgenommen, die Lobedaer Straße muss gleichwohl voll gesperrt werden.  

Die Stadtwerke können nicht durchgehend unterirdisch neue Leitungen verlegen. Sperrungen werden deshalb notwendig sein im Leutragraben/Schillerstraße und stadtauswärts im Kreisverkehr am Puschkinplatz.  

Für die Verkehrsteilnehmer wird laut Apelt ab Ostern ein neuer Service freigeschaltet. Auf der Homepage der Stadt www.jena.de soll der Stadtplan detailliert alle Baustellen plus Erläuterungen zu Anlass und Terminen aufführen.  

Text: Andreas Wentzel