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Rückkehr zum Original

Zum 200. Geburtstag: Zeiss-Grab in Jena wird wiederhergestellt

Theodor Peschke, Vorsitzender des Fördervereins, Zeiss-Ururenkelin Kathrin Siebert und Franz von Falkenhausen, Vertreter der Carl Zeiss AG, am Grab von Ottilie und Carl Zeiss (von links). Rechts im Bild der Obelisk, der nun wieder an das Grab gestellt wird.
Theodor Peschke, Vorsitzender des Fördervereins, Zeiss-Ururenkelin Kathrin Siebert und Franz von Falkenhausen, Vertreter der Carl Zeiss AG, am Grab von Ottilie und Carl Zeiss (von links). Rechts im Bild der Obelisk, der nun wieder an das Grab gestellt wird.
Foto: Andreas Wentzel
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Das Grab von Carl Zeiß wird in seinen Originalzustand versetzt. Anlass dieser vom Förderverein Johannisfriedhof Jena ausgehenden Initiative ist der 200. Geburtstag des Firmengründers, der am 11. September 2016 würdig begangen werden soll.

Jena. „Das Grab soll so umgestaltet werden, dass es angemessen präsentiert werden kann“, begründete Vereinsvorsitzender Dr. Theodor Peschke die Initiative.

Die letzte Ruhestätte des am 3. Dezember 1888 verstorbenen 72-jährigen Unternehmers im Nordosten des Friedhofs erhielt einen Obelisken und war den Gepflogenheiten der damaligen Zeit mit einem eisernen Zaun umgeben. Zwei Eingriffe 1938 und 1878 Auf eine der Steinplatten, mit denen das eingeebnete Grab von Carl und Ottilie Zeiß abgedeckt sind, wurde daran erinnert, wer hier begraben liegt. Diese Inschrift wurde ohne Wissen der SED-Oberen in den Stein gemeißelt.veränderten die Grabausrichtung und trennten Grabstelle und Obelisk. Letzterer wurde so von einem Grabstein zu einem Denkmal. Außerdem wurde die Wegführung verändert. Das Grab selbst wurde auf Wunsch von Zeiss schlicht angelegt. Der Obelisk war eine Entscheidung der Geschäftsleitung.

Im Frühsommer sollen die gärtnerischen Arbeiten angeschlossen sein. Die alte Wegeführung wird in einem kleinen Bogen am Grab vorbeiführen und den Obelisken von allen Seiten einsehbar machen. Bis dahin soll der Obelisk aus Granit gereinigt und mit einer neuen Goldschrift versehen werden. Dazu gehört auch die Erinnerung an die erste Ehefrau Bertha, die bei der Geburt des ersten Sohnes Roderich starb.

Die Finanzierung in Höhe von 25.000 Euro übernehmen die Stadt und die Carl Zeiss AG. Für die Stadt begrüßte Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (Bündnis 90/Die Grünen), für den Zeiss-Konzern der langjährige Geschäftsführer der Carl Zeiss Jena GmbH, Dr. Franz von Falkenhausen, die Initiative des Fördervereins, die zudem von der Kirchgemeinde Jena unterstützt wird. Zugestimmt hat das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.

„Unsere Familie begrüßt die Rückgestaltung. Wir möchten dafür der Stadt, Zeiss und der Kirchgemeinde danken“, sagte Dr. Kathrin Siebert vom Zeiss-Familienverband. 

Text: Andreas Wentzel