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Aufruf zur Solidarität

Jenaer Flüchtlinge demonstrierten für belagerte Stadt

Zur Solidarität für die Stadt Madaya riefen am Mittwoch syrische und irakische Flüchtlinge auf.
Zur Solidarität für die Stadt Madaya riefen am Mittwoch syrische und irakische Flüchtlinge auf.
Foto: Michael Baumgarten
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Vor der Jenaer Stadtkirche versammelten sich am Mittwochnachmittag syrische und irakische Flüchtlinge, um zur Solidarität für die syrische Stadt Madaya aufzurufen.

Jena. Zur Solidarität für die syrische Stadt Madaya riefen am gestrigen Mittwoch Flüchtlinge in Jena auf. Vor der Stadtkirche versammelten sich rund 60 bis 70 syrische und irakische Flüchtlinge mit Plakaten.

Organisator Hasan Ramo ruft zur Solidarität auf.Sie demonstrierten für die notleidende Stadt Madaya in der Nähe von Damaskus in Syrien. Ebenso wie die Stadt Zabadani wird diese seit einem halben Jahr belagert und ist von der Außenwelt abgeschnitten. Nahrung und Medikamente fehlen genauso wie Strom und Wasser. Es gibt bereits Dutzende Hungertote in der von Flüchtlingen völlig überfüllten Stadt.

Mit dieser Demonstration wollten die Flüchtlinge ihrer Hilflosigkeit Ausdruck verleihen. Sie wollten der Welt zeigen, wie furchtbar die Lage in ihrer Heimat ist.

„Wir sind dankbar, dass die Deutschen mit uns fühlen“, heißt es auf dem ausgeteilten Handzettel.  „Wir wollen verstanden werden“, sagte der Organisator Hasan Ramo, der selbst vor zweieinhalb Jahren aus Syrien floh. Wegen Desertation würde ihn Zuhause die Todesstrafe erwarten. „Wir wollen nicht mehr kämpfen“, so Ramo. „Aber wenn der Krieg vorbei ist, wollen wir auf jeden Fall wieder nachhause und alles wieder aufbauen.“

Kommuniziert wurde als Thema der Veranstaltung eigentlich die Distanzierung von den Vorkommnissen in Köln. Wo der Fehler in der Kommunikation lag, konnten wir nicht klären. Im Einzelgespräch mit Ramo betonte dieser aber, dass sie sich, auch wenn es nicht das Hauptthema der Demonstration war, trotzdem auf jeden Fall von der Kriminalität in Köln distanzieren.

Text: Steffi Kirsch