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Saubere Katalyse

Förderpreis: 1,5 Millionen Euro für Jenaer Chemiker

Der Chemiker Prof. Dr. Martin Oschatz von der Universität Jena erhält rd. 1,5 Mio. Euro vom Europäischen Forschungsrat für ein Projekt zur Weiterentwicklung der Katalyse.
Der Chemiker Prof. Dr. Martin Oschatz von der Universität Jena erhält rd. 1,5 Mio. Euro vom Europäischen Forschungsrat für ein Projekt zur Weiterentwicklung der Katalyse.
Foto: Anne Günther/Universität Jena
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Chemiker der Uni Jena erhält bedeutenden europäischen Forschungsförderpreis in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Jena. Vor 200 Jahren legte der Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner die Grundlagen für den Prozess der Katalyse. An seiner ehemaligen Wirkungsstätte forscht nun ein anderer.

1,5 Millionen für sechs neue Stellen

Für seine Forschung zur sauberen Katalyse von morgen erhält Professor Dr. Martin Oschatz jetzt den mit 1,5 Millionen Euro dotierten Starting Grant des Europäischen Forschungsrates.


Und das Geld soll gut angelegt werden: Stellen für zwei Postdocs und vier Promovierende will der 34-jährige Oschatz mit dem Preisgeld finanzieren.

Damit soll die gute Arbeit in der Jenaer Forschung fortgesetzt werden. Mit dem Stolz über die Auszeichnung ist aber auch eine gewisse Erwartung verbunden, wie Prof. Dr. Georg Pohnert, Vizepräsident für Forschung an der Uni Jena, betont:


"Wir haben mit Herrn Oschatz einen in Forschung und Lehre sehr aktiven Wissenschaftler gewonnen. Die Auszeichnung mit dem ERC Starting Grant bestätigt das auf höchstem europäischen Niveau. Wir freuen uns schon auf die Realisierung der erstklassigen Forschungsideen durch das Oschatz-Team."

Ziel: Ammoniaksynthese revolutionieren

Als Katalyse bezeichnet man die Herbeiführung, Beschleunigung oder Verlangsamung einer Stoffumsetzung durch einen Katalysator. Anders als die anderen Stoffe in der chemischen Reaktion bleibt der Katalysator unverändert, ist aber unverzichtbar für die Herstellung zahlreicher Produkte.


Er und sein Team wollen die Gewinnung von Ammoniak revolutionieren. Dieser wird im Haber-Bosch-Verfahren aus Wasserstoff und Stickstoff gewonnen, allerdings unter sehr hohen Temperaturen und damit einem hohen Energieaufwand.

Durch die Aktivierung von Stickstoff und die Zugabe von Strom und Wasser könnten die Abspaltung von Wasserstoff und die Verbindung mit Stickstoff in einem Reaktor kombiniert werden. Damit würden Oschatz und sein Team einmal mehr der Wissenschaft große Dienste erweisen.

Text: Alexander Nehls