Skip to main content

Inzidenz in Grundschulen bei 2.315

Stadt Jena fordert vorgezogene Weihnachtsferien

Der Krisenstab der Stadt Jena fordert vom Land die Aufhebung der Präsenzpflicht, das Vorziehen der Schulferien sowie verpflichtende Tests in Schulen.
Der Krisenstab der Stadt Jena fordert vom Land die Aufhebung der Präsenzpflicht, das Vorziehen der Schulferien sowie verpflichtende Tests in Schulen.
Foto: Jana Baumgarten/Archiv
Teilen auf

Die Stadt Jena fordert vorgezogene Weihnachtsferien und kritisiert das zögerliche Vorgehen der Landesregierung zum Infektionsschutz an den Schulen und Kitas.

Jena. Parallel zu der Stadt Erfurt richtet auch die Stadt Jena wieder deutliche Kritik an die Thüringer Landesregierung. Insbesondere Schülerinnen und Schüler seien zur Zeit besonders gefährdet, sich zu infizieren. Das Handeln bzw. Nicht-Handeln des Gesundheitsministeriums zu deren Schutz sei schlicht und ergreifend verantwortungslos.

Inzidenz in Grundschulen bei 2.315

An Grundschulen habe man derzeit eine 7-Tage-Inzidenz von sage und schreibe 2.315. Umso unverständlicher sei daher die Absage der Landesregierung an Forderungen nach vorgezogenen Weihnachtsferien.

Diesen Schritt hatte Bürgermeister Christian Gerlitz bereits am Montag vergangener Woche gefordert (wir berichteten: Stadt Jena fordert: Katastrophenfall ausrufen).


Die Folgen dieser Absage seien laut Gerlitz gravierend: "Mit der Absage an vorgezogene Weihnachtsferien lässt das Bildungsministerium die Pandemiewelle bewusst laufen, und das kurz bevor sich mit den neuen Impfangeboten für viele Familien eine Möglichkeit öffnet, ohne Infektionen und Quarantäne durch diese Krise zu kommen. So aber müssen Eltern weiter von Tag zu Tag bangen und viele Familien werden sehr wahrscheinlich ihr Weihnachtsfest in Quarantäne verbringen."


Da für den Bildungsbereich allein das Thüringer Bildungsministerium verantwortlich sei, bleibe der Stadt Jena hier nichts anderes übrig, als seine Forderungen zu erneuern.

Bildungsdezernent Eberhard Hertzsch kritisierte die schlechte Organisation der Tests. Häufig könne man in Thüringen erst Mitte der Woche testen, weil zu Wochenbeginn oft die Tests fehlten.


Daher brauche es eine sofortige, "begrenzte Aufhebung der Präsenzpflicht sowie einen planmäßigen vorgezogenen Ferienbeginn. Die Zeit vor und nach Weihnachten muss genutzt werden, um die Kontakte so weit wie irgend möglich zu reduzieren und danach mit umfassenden Infektionsschutzmaßnahmen den so wichtigen und dringend benötigten Bildungsbetrieb in Schulen und Kitas wieder zu starten", so Hertzsch.

Text: Alexander Nehls