Weitere Verschärfung
Jena sagt alle öffentlichen Veranstaltungen ab

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Angesichts weiter steigender Inzidenzen fährt die Stadt Jena das öffentliche Leben weiter herunter und schließt Kultureinrichtungen. JenaKultur bringt einen Lockdown mit Wirtschaftshilfen ins Gespräch.
Jena. Die steigende Corona-Fallzahlen zwingen die Jenaer Stadtspitze zu weiterem Handeln. Daher sagt die Stadt sämtliche öffentlichen Veranstaltungen ab.
Ab Samstag, dem 11.12., bleiben in Jena Museen und die Ernst-Abbe-Bibliothek geschlossen. Städtische Veranstaltungen werden ausnahmslos abgesagt. Auch die Türen der Volkshochschule sowie der Kunst- und Muikschulen werden dann vorerst nicht mehr aufgehen, sie sollen auf Online-Betrieb umstellen.
Für den Zutritt zu Bürgerservice und städtischen Verwaltungsgebäuden gilt zudem ebenfalls ab Samstag die 3G-Regelung.
OB: "Stellen uns der Verantwortung"
In einem Pressestatement der Stadt Jena sagte Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche am Mittwoch, "weitere Kontaktreduktionen im öffentlichen Raum und erhöhte Schutzvorkehrungen, wo Menschen zusammenkommen", seien "unbedingt notwendig.
Die aktuellen Rechtsverordnungen lassen hier aber noch zu viel Raum. Als Stadt werden wir uns der Verantwortung stellen und mit der Absage von städtischen Veranstaltungen, der Schließung von Einrichtungen und den 3G-Zutrittsregelungen für städtische Gebäude weitere notwendige Schritte gehen.”
JenaKultur: Lockdown mit Wirtschaftshilfen statt 2G-plus
Der stellvertretende Werkleiter von JenaKultur, Carsten Müller, forderte eine Debatte über einen möglichen Lockdown. Ein solcher sei aus wirtschaftlicher Sicht gegenüber einer dauerhaften Verschärfung auf 2G-plus möglicherweise das kleinere Übel:
"Eine bloße Verschärfung der bisherigen Maßnahmen auf 2G-plus würde unsere Partner in Gastronomie, Hotellerie, Veranstaltungswirtschaft und Einzelhandel weiter ins wirtschaftliche Abseits treiben, ohne dass sie Anspruch auf Wirtschaftshilfen haben. Deshalb muss über branchenbezogene, mit ausreichenden Wirtschaftshilfen begleitete Lockdowns gesprochen werden. Sonst steht dem Standort Thüringen ein Zusammenbrechen zahlreicher Unternehmen im Dienstleistungssektor bevor.”
Text: Alexander Nehls