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JN-Ratgeber

Dampfen statt Rauchen: Wie Vaporizer an Zugkraft gewinnen

Die einen frönen der Lust auf die E-Zigarette, andere lassen sich von einem Vaporizer begeistern.
Die einen frönen der Lust auf die E-Zigarette, andere lassen sich von einem Vaporizer begeistern.
Foto: unsplash.com/chiarasumme
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Von der Zigarette zum Vaporizer: Vaper schwören auf die neue Form des Rauchens und stützen sich auf eine Reihe enormer Vorteile. Ist Vapen wirklich harmlos?

Jena. Die massiven Antiraucherkampagnen, die überall auf der Welt stattgefunden haben, haben den Menschen die Lust auf den Glimmstängel gründlich verleidet. Seit der Jahrtausendwende ging die Anzahl der Raucher um etwa 60 Millionen zurück und in Deutschland von 22,2 Millionen auf 17,53 Millionen.

Den Tabakkonzernen geht zudem der Nachwuchs aus. Bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren sank der Anteil der Raucher in Deutschland von 27,5 % auf 6,6 %. Eine ähnliche Entwicklung ist in allen OECD-Staaten festzustellen.



Natürlich kann es sein, dass das Rauchen mit der Zeit ersatzlos aus der Gesellschaft verschwindet, auch wenn dies noch ein sehr langer Prozess sein dürfte. Dagegen spricht allerdings ein Blick in die Geschichte, der zeigt, dass Menschen aller Kulturen stets nach Substanzen gesucht haben, die ihnen das Leben verschönern.

Geht man davon aus, dass das Rauchen ein menschliches Grundbedürfnis ist, zu dem nicht wenige Zeitgenossen drängen, dann wird sich lediglich die Art des Rauchens ändern. In diesem Sinne symbolisiere die Zigarette das Rauchen im 20. Jahrhundert, während im 21. Jahrhundert gedampft wird.

Viele neuen Techniken sind seitdem auf den Markt geströmt und finden bei einer wachsenden Fangemeinde regen Anklang. Die einen frönen der Lust auf die E-Zigarette, andere lassen sich von einem Vaporizer begeistern.



Der Trend zum Verdampfer hält nicht zuletzt deshalb an, weil mittlerweile gute tragbare Vaporizer angeboten werden, die sich auch in der Öffentlichkeit mit Gewinn konsumieren lassen.

Haben Vaporizer tatsächlich das Potenzial dazu, die Zigarette abzulösen? Sind sie tatsächlich eine gesundheitsschonende Alternative, so wie sie von den Anbietern dargestellt werden? Diesen Fragen möchten wir uns widmen.

Alternatives Lifestyleprodukt?

Die Vorteile beim Vapen sind überzeugend und schwergewichtig. Sie tragen dazu bei, dass die Szene der Vaper derart eingeschworen ist, wie sie nach außen hin erscheint. Ein Gang in einen Vape-Shop bietet ganz andere Erlebnisse als die Abteilung für Tabakprodukte in einem Kiosk, einer Tankstelle oder einem Lebensmittelgeschäft.



Während sich Raucher heute ihrer Sucht schämen, neigen Vaper viel eher dazu, zu ihrem Hobby zu stehen. Sie erfreuen sich eines wesentlich besseren Rufs und der Vaporizer gilt als eine Art alternatives Lifestyleprodukt.

Große Auswahl bei den Inhaltsstoffen

Grundsätzlich bietet ein Vaporizer dem Anwender einen wesentlich größeren Spielraum bei der Füllung. Beliebt sind Kräuter aller Art, die eine gewisse Wirkung erzeugen oder einfach nur prima schmecken.

Möglich ist auch das Dampfen von weniger konsistenten Zutaten wie ätherische Öle und Wachse. Die Auswahl in den Vape-Shops, die immer zahlreicher ihre Pforten öffnen, ist schier grenzenlos.



Bei Zigaretten hingegen lässt die Art des Rauchens viel weniger Spielraum für persönliche Präferenzen zu und die einzelnen Sorten Tabak und Zigaretten unterscheiden sich nur graduell voneinander.

Der Gesetzgeber verbietet zudem die Zugabe von aromatischen Inhaltsstoffen, um die Attraktivität des Rauchens in engen Grenzen zu halten.

Wie harmlos ist das Vapen wirklich?

Beim Vaporizer werden die Inhaltsstoffe durch Erhitzung gelöst und über den Dampf eingeatmet. Die Erhitzung findet unterhalb der Verbrennungsschwelle statt, sodass die Stoffe nicht wie beim Rauchen verbrannt werden.



Zahlreiche krebserregende Substanzen wie Teer, die erst durch die Verbrennung entstehen, bleiben dem Dampfer damit erspart, der auch auf Tabak und sein Nikotin gänzlich verzichten kann. Das Vapen soll sogar die Krebsgefahr um 99,5 % reduzieren, wie eine Gesundheitsstudie der Public Health England ergab.

Wie problematisch sich das Dampfen auf die Gesundheit auswirkt, ist hingegen noch offen. Als gesichert kann angenommen werden, dass das Vapen die Gefahr signifikant erhöht, an Erkrankungen im Bereich der Lunge und Bronchien zu leiden.

Die Gefahr gilt für Krankheiten wie COPD, Asthma und eine chronische Bronchitis sowie für die Lungenfunktionsstörung Evali, die mit den ersten Vapern auf den Plan trat.

Text: Torsten Lux