Start 18 Uhr am Holzmarkt
Critical Mass Jena: Wieder Fahrrad-Demo am Dienstag

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Für eine freie Verkehrswahl: Fahrraddemo Critical Mass am Dienstag in Jena.
Jena. Die monatliche Fahrraddemo Critical Mass Jena startet erneut am 6. Mai um 18 Uhr am Holzmarkt in Jena.
Diesmal steht die Frage im Fokus, wie frei sich Menschen tatsächlich im Verkehr bewegen können.
Während Autofahrer meist uneingeschränkt mobil sind, fühlen sich viele Radfahrer unsicher im Straßenraum.
„Etwa 40 % der Menschen haben keinen Führerschein – ihre Mobilität sollte genauso ernst genommen werden“, sagt Organisator Andreas Seher.
Besonders Kinder und Jugendliche sind benachteiligt. „Spielplätze sind oft eingezäunt, weil Straßen gefährlich sind. Früher spielten Kinder frei vor der Haustür“, erklärt Stefan Ringleb vom ADFC Jena – Saaletal.
Die Critical Mass setzt sich für eine Verkehrspolitik ein, die allen Menschen eine sichere und bequeme Wahl ihres Verkehrsmittels ermöglicht. Jeder ist eingeladen, mitzudiskutieren und mitzuradeln.
Quelle: ADFC Jena – Saaletal
Jena. Am morgigen Dienstag (6. Mai) startet um 18 Uhr am Holzmarkt die monatliche Critical Mass Jena.
Diesen Monat wendet sich die friedliche Fahrraddemo der individuellen Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum zu.
Individuelle Freiheit ist in aller Munde – jeder und jede soll sich entfalten dürfen.
Wenn in der Verkehrsplanung über Freiheit gesprochen wird, muss jeder Ort erreichbar sein – und zwar mit dem eigenen privaten Pkw.
„In Deutschland besitzen ca. 60 % der Menschen einen Führerschein. Alle anderen sind Mitfahrer oder mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs“, sagt Organisator Andreas Seher.
„Wir fragen uns, wie viel Freiheit diesen Verkehrsteilnehmenden zukommt?“, ergänzt Stefan Ringleb vom ADFC Jena – Saaletal.
Wie viel Freiheit hat ein Radfahrender, der sich auf dem Rad wegen der vielen Autos unsicher fühlt? Haben unsichere Menschen wirklich eine freie Wahl des Verkehrsmittels, wenn sie auf das Auto verzichten wollen oder müssen? Wollen Eltern, dass ihr 11-jähriges Kind mit dem Rad allein auf den Straßen unterwegs ist?
Insbesondere Kinder und Jugendliche haben gar nicht die Möglichkeit, einen Führerschein zu erwerben. Für eine 14-Jährige ist es wahrscheinlich nicht der Inbegriff von Freiheit, von Mama oder Papa überall hingefahren zu werden.
„Eine spannende Frage ist auch, welche Freiheiten wir zugunsten der automobilen Freiheit aufgegeben haben“, erklärt Stefan Ringleb.
„Die Freiheit der sauberen Lust, die Freiheit von Lärm. Kinder haben die Freiheit verloren, vor der Tür auf der Straße Ball zu spielen. Man könnte ja ein parkendes Auto treffen. Wir haben Spielplätze für Kinder in Jena, aber nicht, weil Kinder unbedingt eine Schaukel und eine Rutsche zum Aufwachsen brauchen, sondern um ihren Spielbereich vom Straßenverkehr abzutrennen. Deshalb haben Spielplätze auch Zäune.“
Das Fahrrad braucht keinen Führerschein. Jeder kann es nutzen, auch Kinder, Menschen mit niedrigen Einkommen, Zugewanderte, die (noch) keinen Führerschein haben. Mobilität heißt gesellschaftliche Teilhabe und Integration. Warum macht
Verkehrsplanung es automobilen Menschen so leicht und allen anderen entsprechend schwerer.
Die Critical Mass fordert eine Mobilität, die sich zum Ziel setzt, dass alle Menschen die freie Wahl haben, mit welchem Verkehrsmittel sie ihr Ziel erreichen wollen. Ungeachtet ihres Alters, ihrer finanziellen Möglichkeiten oder ihres Wagemuts.
Daher setzen sie sich jeden Monat für eine bequeme und sichere Radinfrastruktur ein, um das zu ermöglichen. Jeder ist eingeladen, mitzuradeln.