Rosen im Schnee
Valentinstag: Stiller Protest eines Floristen in Jena

Teilen auf
Lass Blumen sprechen: Ein Florist machte am Valentinstag in Jena und Kahla mit einer außergewöhnlichen Protestaktion aufmerksam.
Jena. Eigentlich ist der Valentinstag für die Floristen im Land ein Tag wo die Kasse klingelt – so jedenfalls die letzten Jahrzehnte.
In diesem Jahr ist für diese Branche alles anders, was heute ein hiesiger Florist mit einer sehr plakativen Aktion gegenüber dem Arbeitsamt in Jena und vor dem Kahlaer Bahnhof verdeutlichen wollte.
Zum stillen Protest steckte Benjamin Krug von der gleichnamigen Gärtnerei Krug rund 300 rote Rosen in den Schnee. Jede dieser Rosen trug am Stil die Botschaft „Warum darf der Supermarkt Blumen verkaufen und das Fachgeschäft nicht?!“.
Der Florist wollte damit auf eine geschäftsbedrohende Ungerechtigkeit im Corona-Lockdown aufmerksam machen.
In einem Facebook-Post schreibt er: „Natürlich sind wir für die Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen, aber diese Ungleichbehandlung finden wir nicht fair. Die Supermärkte fahren besonders jetzt zum Valentinstag ein riesiges Angebot an sogenannten „Floristensträußen“ auf, während im Fachgeschäft nur „Click & Collect“ bzw. kontaktlose Bestellungen erlaubt sind.
Und dies gilt natürlich auch für alle anderen kleinen Fachgeschäfte. Manche müssen Teile ihres Geschäftes absperren und dürfen nur notwendige Sachen verkaufen, aber der Discounter hat einen Freifahrtschein. Das kann einfach nicht sein!“
Krug schließt seinen Eintrag mit den Worten „Wir sind seit 130 Jahren Blumenmenschen und möchten das auch bleiben.“
Bleibt für die Floristen zu hoffen, das im kommenden Jahr am Tag der Verliebten alles wieder so ist wie die ganzen Jahre davor.
Text: Jana Baumgarten