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JN-Ratgeber

Finanzhilfe zur Modernisierung der eigenen vier Wände

Modernisierungen können sehr teuer werden - zum Glück gibt es verschiedene Wege der Finanzierung.
Modernisierungen können sehr teuer werden - zum Glück gibt es verschiedene Wege der Finanzierung.
Foto: Michael Grabscheit/pixelio.de
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Wer die eigenen vier Wände modernisieren möchte, muss viel Geld einplanen. Doch es gibt auch viele weitere Finanzierungswege wie Förderkredite und Zuschüsse.

Jena. Hin und wieder ist es auch im bestgepflegten Heim nötig, Modernisierungsarbeiten durchzuführen. Leider gehen diese meist mit höheren Kosten einher, sodass sich die Frage stellt, wie solche Arbeiten finanziert werden können. Dieser Artikel schaut sich die verschiedenen Möglichkeiten einmal an.

Förderung nutzen: Für Energieeffizienz, Diebstahlschutz und Barrierefreiheit

Für spezielle Bereiche der Modernisierung gibt es staatliche Förderprogramme. Letztendlich sollte jeder Hausbesitzer auf die Programme zurückgreifen, selbst wenn für einen selbst keine finanzielle Notwendigkeit besteht: Es geht darum, die Programme zu erhalten.

Wenngleich es regionale Programme gibt oder einzelne Bundesländer ebenfalls Förderungen bieten, so kommen die meisten Angebote von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Um die Förderungen jedoch nutzen zu können, müssen die geplanten Arbeiten in drei Bereiche fallen:

- Energieeffizienz – Heizung, Dämmung und Fenster treten hier in den Mittelpunkt. Die KfW steht bei Dämmungen und Fenstern besonders im Mittelpunkt, das BAFA hilft beim Austausch der Heizung gegen eine umweltfreundliche und effiziente Alternative.



Zwar ist das aktuelle Förderprogramm ausgelaufen, aber Eigenheimbesitzer sollten regelmäßig für weitergehende Förderungen vorbeischauen. Für die Förderkredite der KfW ist ein Gutachten eines Energiefachberaters notwendig, der letztlich auch durch die Modernisierung führt.

- Diebstahlschutz – auch rund um den Schutz des eigenen Heims gibt es Fördermöglichkeiten. Gezielt werden hier sichere Fenster und Türen gefördert. Oft geht diese Maßnahme Hand in Hand mit dem Austausch der Fenster.

- Barrierefreiheit – sie wird heute immer wichtiger. Ziel ist, dass das Eigenheim auch im hohen Alter noch bewohnbar bleibt. Wer sein Bad renoviert und beispielsweise direkt auf die Barrierefreiheit achtet, der kann Fördermittel beantragen. Dasselbe gilt übrigens für barrierefreie Eingänge oder verbreiterte Türen.

Alle Fördermöglichkeiten hängen von speziellen Bedingungen ab, die teils durch Fachleute vor Ort geprüft werden müssen. Dieser Aufwand lohnt sich jedoch, denn die Hilfsprogramme unterstützen Hausbesitzer auf vielen Ebenen.

Letztendlich muss auch immer der neue Wert des Hauses berücksichtigt werden: Ein gut gedämmtes, energiesparendes Haus, welches Einbrechern das Leben schwer macht, dafür aber mit Rollatoren befahren werden kann, hat einen erhöhten Wert.



Aber wie funktioniert diese Förderung? Ein Überblick:

- KfW – es handelt sich um Förderkredite mit sehr günstigen Konditionen. Der Kredit selbst wird bei der Hausbank beantragt, welche sich mit der KfW in Verbindung setzt. Voraussetzung ist, dass die jeweiligen Bedingungen vorab erfüllt werden. Dies ist mitunter der Energieberater.

- BAFA – der Hausbesitzer, aber auch die zuständigen Handwerker können die Förderung beantragen. Der Antragsteller ist zugleich der Ansprechpartner für das BAFA.

Modernisierungskredite

Eine weitere – oder zusätzliche – Möglichkeit der Finanzierung sind spezielle Modernisierungskredite. Sie sind vergleichsweise günstig und unterscheiden sich massiv von üblichen Krediten:

- Maßnahmenbezogen – ein Modernisierungskredit ist strikt zweckgebunden und muss somit tatsächlich für die Modernisierung verwendet werden.

- Eintragung – der Erhalt des Kredits ist einfach, da die Finanzierung direkt an das Haus gebunden wird. Es folgt also eine Eintragung ins Grundbuch, die erst nach der Rückzahlung gelöscht wird.

- Kosten – Modernisierungskredite bieten oft einen günstigen Zinssatz und allgemein gute Konditionen. Dennoch sollten sie miteinander vergleichen werden, da immer mehr herausgeholt werden kann, wenn ein Vergleich durchgeführt wird.

Modernisierungskredite und Förderungen schließen sich natürlich nicht gegenseitig aus. Gerade, rund um die energetische Sanierung sollten daher immer zusätzliche Förderungen beantragt werden, da diese einem Hausbesitzer zustehen.



Probleme bei der Beantragung eines Modernisierungskredits gibt es relativ selten. In der Regel treten die Schwierigkeiten nur auf, wenn das Haus bereits mehrfach vorrangig belastet ist. In diesem Fall stellt es für den Kreditgeber keine Sicherheit mehr dar, da die vorherigen Eintragungen einen höheren Stellenwert haben.

Ratenkredite

Letztendlich bleibt es natürlich immer dem Eigentümer überlassen, auf welchem Wege die Finanzierung der Modernisierung gewährleistet wird.

Allgemein sollten immer alle Möglichkeiten und Mittel miteinander verglichen werden, denn nur so werden Vorteile ersichtlich. Und nun kommt auch der Ratenkredit, auch als Verbraucherkredit bekannt, ins Spiel:

- Wann er sich lohnt – Ratenkredite sind dann geeignet, wenn die Kosten der Modernisierungsarbeiten übersichtlich bleiben. Wer beispielsweise das Bad saniert, etliche Arbeiten selbst ausführen kann und allgemein unter 10.000 Euro bleibt, der kann auch einen sehr guten und günstigen Ratenkredit nutzen. Fördermittel können natürlich trotzdem genutzt werden, wenn die Bedingungen erfüllt sind.

- Was wichtig ist – Ratenkredite müssen immer verglichen werden. Dabei sollten Hausbesitzer auf Sondertilgungsmöglichkeiten, Ratenpausen und natürlich auf die Zinsen achten.

Wer schnell Geld benötigt, der sollte auf Digitalkredite zurückgreifen. Diese werden völlig digital beantragt und bearbeitet und bieten eine sehr schnelle Auszahlung.

- Nicht geeignet – bei allen größeren Maßnahmen ist ein typischer Ratenkredit nicht geeignet. Die Standardprodukte der Kreditgeber sind meist in ihrer Gesamtsumme begrenzt, sodass sie gar nicht für eine Dach- und Fassadendämmung genügen würden.



Ein Ratenkredit könnte beispielsweise auch als Zusatz zu einem Modernisierungskredit genutzt werden, sofern die zusätzlichen Maßgaben nicht direkt in die Modernisierung fallen.

Wer beispielsweise das Haus barrierefrei gestaltet, nun aber noch die Terrasse überdachen will, der kann die Terrassenarbeiten über den Verbraucherkredit abdecken. Die eigentlichen Arbeiten im Haus, selbst eine eventuelle Rampe zur Terrasse, fallen unter die barrierefreie Modernisierung des Hauses.

Letztendlich sollten Eigentümer offen für alle Möglichkeiten sein. Jede Finanzierung hat ihren Reiz und ihre Vorteile, doch sie alle eigenen sich nicht für alle Anlässe. Dafür sind sie alle mit Fördermitteln kombinierbar.

Fazit - jede Option nutzen

Gibt es eine Möglichkeit, Fördermittel über das BAFA oder die KfW zu erhalten, so sollte dieser Weg unbedingt genutzt werden.

Das ist vergleichbar mit der Kaufprämie bei Autos: Auf diese würde auch niemand verzichten, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Die Fördermittel der KfW stellen Förderkredite dar, das BAFA zahlt oft Zuschüsse. In jedem Fall müssen sich Hausbesitzer meist zusätzlich über Kredite informieren.

Modernisierungskredite sind wesentlich günstiger als übliche Verbraucherkredite, sind aber zweckgebunden und als Absicherung fest mit dem Haus verbunden. Übliche Ratenkredite eignen sich hingegen nur für kleinere Arbeiten, können aber durchaus mit Fördermitteln kombiniert werden.

Text: Torsten Lux