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Uniklinikum Jena

Patientenforum: Das bin nicht ich, das ist mein Zwang

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Philosophenweg.
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Philosophenweg.
Foto: Hellmann/UKJ
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Das bin nicht ich, das ist mein Zwang: „Patientenforum“ der Klinik für Psychiatrie des Uniklinikums Jena widmet sich am kommenden Donnerstag Zwangsstörungen.

Jena. Eine Frau wäscht sich die Hände. Sie wäscht sie wieder und wieder und wieder und wieder. Eigentlich möchte sie das gar nicht, aber sie kann nicht anders. Sie leidet an einer Zwangsstörung – wie etwa vier Prozent der Bevölkerung. Zwangsstörungen sind damit relativ häufige psychische Störungen.

Aber wie erkennt man sie rechtzeitig? Welche Behandlungsmethoden gibt es? Und wie können Angehörige Betroffenen helfen? Darüber spricht der leitende Psychotherapeut der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Jena (UKJ), Dr. Gregor Peikert, beim nächsten Patientenforum am Donnerstag, 4. April.

Die kostenlose Veranstaltung findet um 18 Uhr im Hörsaal des Klinikums im Philosophenweg 3 statt. Betroffene, Angehörige und Interessierte sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Nach dem Vortrag besteht ausreichend Gelegenheit, mit dem Referenten ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.

Zwang, Dinge zu kontrollieren

Viele Menschen kennen es: Sie schauen noch mal nach, ob der Herd auch wirklich aus ist. Oder sie schließen die Schublade, die noch einen Spalt offen ist. Eine Zwangsstörung ist aber keine kleine Marotte.

„Menschen, die darunter leiden, haben tatsächlich den Zwang, Dinge immer wieder kontrollieren zu müssen. Häufig sind auch aufdringliche oder quälende Gedanken“, beschreibt es Peikert. „Die Zwangsgedanken werden als ich-fremd erlebt, die Betroffenen können sich aber nicht dagegen wehren.“

Spezialisierte Station für Zwangsstörungen am UKJ

Erkannt werden Zwangsstörungen am besten in ausführlichen Gesprächen mit Psychotherapeuten oder Psychiatern. Als Behandlungsmethode hat sich die kognitive Verhaltenstherapie bewährt, in der Regel in Kombination mit Medikamenten. „Meistens reicht eine ambulante Therapie aus“, sagt Peikert.



In manchen Fällen sei aber eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich. Am UKJ gibt es in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie dafür eine spezialisierte Station. Seit 1995 werden dort Patienten mit Zwangsstörungen verhaltenstherapeutisch und medikamentös behandelt. Die Patienten kommen nicht nur aus Thüringen, sondern auch aus allen umliegenden Bundesländern.

Veranstaltungsreihe „Patientenforum der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie“

Psychische Gesundheit ist ganz wichtig, damit wir mit unserem Leben zufrieden und den täglichen Herausforderungen gewachsen sind – und sie beeinflusst auch unser körperliches Wohlbefinden. Psychische Beeinträchtigungen sind weit verbreitet.

Deshalb veranstaltet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie auch dieses Jahr wieder die Reihe Patientenforum und widmet sich regelmäßig einmal im Monat, donnerstags um 18 Uhr, unterschiedlichen Themen der psychischen Gesundheit.

Text: Katrin Bogner/UKJ