Zurück in der Erfolgsspur
Kampf statt Klasse: HBV Jena 90 siegt in Ronneburg mit 30:27
HBV-Trainer Daniel Hellwig kann sich mit seinem Team über den zweiten Saisonsieg freuen.
Foto: HBV Jena 90
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Zurück in der Erfolgsspur: Der HBV Jena 90 gewann am Samstagabend mit 30:27 beim HSV Ronneburg.
Jena. Nach der Niederlage in Eisenach wollten die Handballer des HBV Jena 90 beim nächsten Gastspiel zurück in die Erfolgsspur finden. Beim HSV Ronneburg konnte in der vergangenen Saison ein Unentschieden erreicht werden, für Trainer Daniel Hellwig waren diesmal jedoch zwei Punkte Pflicht.
Beide Teams waren mit einem Sieg und einer Niederlage gestartet, um den Anschluss an die Tabellenspitze zu wahren, bedurfte es einen Sieg. Jena reiste zwar mit einer vollen Auswechselbank an, musste jedoch verletzungsbedingt auf gleich fünf Spieler verzichten. Dennoch gingen die Gäste als Favoriten in das Spiel beim Vorjahresachten.
Gleich zu Beginn zeigte der HBV seine ganze Klasse in der Offensive. Richard Vagner, der sechs Treffer erzielte, besorgte die erste Führung. Ronneburg bleibt jedoch dran, ließ die Gäste nie mit mehr als zwei Treffern davonziehen.
André Stölzner, der neun Treffer, davon vier Strafwürfe verwandelte, war immer wieder erfolgreich oder fand seine Kreisläufer, die Abwehr des HBV war erneut zu löchrig.
Ohne ihren Toptorjäger Mirko Alexy versuchten die Gastgeber, sich in dieses Spiel zu kämpfen, gleich sieben Zeitstrafen resultierten daraus. Jedoch wurde dieser Kampf auch belohnt, auch in Überzahl schaffte Jena es nicht, sich abzusetzen, Ronneburg blieb dran.
Das lag auch an einer schlechten Ausbeute vom Siebenmeterpunkt, von acht Strafwürfen verwandelten die Gäste nur drei. Zur Pause stand es 13:15 für Jena.
Daniel Hellwig fand klare Worte in der Halbzeit, insbesondere die Defensive musste sich bessern. Mit diesem Vorsatz kam der HBV gut in die zweite Hälfte, erstmals stand eine Vier-Tore-Führung.
Doch auch Ronneburg konnte sich wieder steigern, in der 40. Minute gelang der Ausgleich. Der HBV war zwar offensiv weiterhin effektiv, Hendrik Vogt erzielte sechs, Georg Missale fünf Treffer, alle Effektivität nützte jedoch nichts, wenn man hinten keinen Zugriff bekam.
Eine Schrecksekunde ereignet sich in der 46. Minute, als Jenas Spielmacher Balazs Matuszka nach einem unglücklichen Kontakt zu Boden ging und sich das Knie hielt, minutenlang musste er behandelt werden. Die Halle atmete auf, als der 23-Jährige sich schließlich erhob und selbst vom Feld gehen konnte.
Dieser Schreckmoment wirkte jedoch wie eine Initialzündung für die Jenenser, plötzlich wurden in der Abwehr die Bälle gewonnen, gegen die man bisher kein Mittel fand, Petr Zeda erzielte in diesem Spiel nicht nur acht Treffer, sondern arbeitete in der Abwehr nun auch um den Kreis und fing so mehrere Pässe ab.
In der 54. Minute stand somit die höchste Jenaer Führung an diesem Tag, das 22:27 war die Vorentscheidung. Die Gastgeber bäumten sich noch einmal auf, doch der HBV ließ nichts mehr anbrennen, das Spiel endete mit einem 27:30 Auswärtssieg für Jena.
Trainer Daniel Hellwig gratulierte seinen Spielern nach dem Spiel zu einer kämpferischen Leistung, war dennoch mit der Art und Weise nicht zufrieden.
In der Abwehr muss die alte Stärke wiedergefunden werden, damit solche Spiele souveräner gestaltet werden können. Es gibt also noch reichlich Arbeit für die Jenenser, bevor das nächste Spiel am 19.10. in Saalfeld ansteht.
Text: Eik Natzschka