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Trinken, Trinken, Trinken

Hitzewelle: Gesundheitstipps von Jenaer Experten

Ausreichend Trinken ist das Wichtigste bei dieser enormen Hitzewelle.
Ausreichend Trinken ist das Wichtigste bei dieser enormen Hitzewelle.
Foto: Timo Klostermeier / pixelio.de
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Hitzewelle in Thüringen: Experten vom Uniklinikum Jena geben Tipps. Besonders ältere Menschen sind von der Hitze betroffen. Ausreichend Trinken und Meiden der direkten Sonne sind hilfreich.

Jena. Laut Hitzewarnung vom Deutschen Wetterdienst werden auch in Jena in den kommenden Tagen weiterhin Temperaturen weit über 30 Grad Celsius erwartet. Die Wärme fordert Höchstleistungen vom Körper.

Wenn bei diesen Temperaturen zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird, vermindert sich die Blutzufuhr des Gehirns. Ein Kreislaufkollaps mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kann folgen. Um dies zu verhindern und den hohen Temperaturen optimal zu begegnen, geben die Experten am Universitätsklinikum Jena (UKJ) einfache Tipps.

Zusätzlich zwei bis drei Liter aufnehmen

Sehr wichtig ist es, ausreichend zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. „Etwa zwei bis drei Liter sollten - abhängig von der körperlichen Aktivität - zusätzlich am Tag zu sich genommen werden“, empfiehlt Prof. Dr. Wilhelm Behringer, Direktor des Zentrums für Notfallmedizin am UKJ.

Ist der Flüssigkeitsbedarf bei starkem Schwitzen sehr hoch, sollten anstatt Leitungswasser oder Tee bevorzugt Mineralwasser oder isotonische Getränke zu sich genommen werden, um die durch das Schwitzen verlorenen Elektrolyte zu ersetzen.

Denn insbesondere bei Sportlern führen fehlende Elektrolyte zu Muskelkrämpfen oder anderen unspezifischen Allgemeinsymptomen. Sportliche Aktivitäten sollten zudem bevorzugt in die kühleren Morgenstunden oder späten Abendstunden gelegt werden, um die Hitzebelastung des Körpers zu reduzieren.



„Der beste Schutz für Körper und Haut ist es, die Mittagssonne zwischen 11.00 und 15.00 Uhr gänzlich zu meiden“, so Dr. Steven Goetze, Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten am UKJ. Lange und weite Kleidung, die engmaschig gewebt ist, bietet zusätzlichen Schutz gegen Hautkrebs.  Auch Sonnenschutzcremes sind bei starker Sonneneinstrahlung sehr wichtig.

Dabei gibt es jedoch laut Goetze einiges zu beachten: „Wir empfehlen, nicht nur eine ausreichende Menge Sonnenschutzcreme zu verwenden, sondern auch regelmäßig nachzucremen – auch bei wasserfesten Produkten. Vor allem hellen Hauttypen raten wir zu Produkten mit dem Lichtschutzfaktor 50.“

Medikamentendosis anpassen

Da das Durstempfinden bei älteren Menschen reduziert ist, besteht bei ihnen eine höhere Gefahr eines Flüssigkeitsdefizits. Erste Hinweise darauf sind stark konzentrierter Urin und verstärkter Schwindel beispielsweise beim Aufstehen. Deshalb ist es besonders für diese Personen wichtig, bei hohen Temperaturen bewusst auf die zugenommene Menge Flüssigkeit zu achten.

„Patienten, die wassertreibende Medikamente einnehmen, sollten eine mögliche Dosisanpassung dieser Medikamente bei länger andauernden Hitzeperioden mit ihrem behandelnden Arzt absprechen, um ein Flüssigkeitsdefizit zu verhindern“, rät zudem Dr. Anja Kwetkat, Kommissarische Direktorin der Klinik für Geriatrie am UKJ.

Text: Anne Böttner/UKJ