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Verleihung der Ehrendoktorwürde

Wiedergutmachung: Uni Jena ehrt Roland Jahn

Weil er gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann protestierte, wurde Roland Jahn 1977 von der Uni Jena verwiesen und 1983 zwangsausgebürgert.
Weil er gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann protestierte, wurde Roland Jahn 1977 von der Uni Jena verwiesen und 1983 zwangsausgebürgert.
Foto: BStU/Ronny Rozum
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Dem früheren Jenaer Bürgerrechtler und heutigen Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen, Roland Jahn, wird am 8. Juni die Ehrendoktorwürde der Universität Jena verliehen.

Jena. Roland Jahn hat erlebt, wie die „Stasi“ arbeitet. Sie hat dafür gesorgt, dass seine Kommilitonen ihn verraten haben und er 1977 vom Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Universität Jena ausgeschlossen wurde, vor allem weil er sich gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns wandte. 1983, nachdem ihn auch Haft nicht weniger kritisch werden ließ, wurde er in die BRD zwangsausgebürgert.

Heute ist der 67-jährige Jenenser Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen (seit 2011) und damit ein Nachfolger von Joachim Gauck, der 2001 die Ehrendoktorwürde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erhielt.



Jenaer Universität ehrt 2018 wieder einen aufrichtigen und aufrechten Demokraten und leistet dadurch auch einen Akt der Wiedergutmachung: Roland Jahn wird die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften bei einem öffentlichen Festakt am 8. Juni ab 18.00 Uhr in der Aula des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1) verliehen.

Die Laudatio hält Jenas Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter, Jahn selber wird über „Respekt vor der Biographie“ sprechen.

Text Axel Burchadt/FSU