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\"erlebe IT\

Initiative für mehr Frauen in der Informatik

Derzeit beträgt der Anteil weiblicher Studienanfänger laut Bitkom nur knapp 25 Prozent. Durch bessere Förderung soll dies verbessert werden.
Derzeit beträgt der Anteil weiblicher Studienanfänger laut Bitkom nur knapp 25 Prozent. Durch bessere Förderung soll dies verbessert werden.
Foto: Corinna Dumat/pixelio.de
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In Deutschland gibt es einen schwerwiegenden Fachkräftemangel in der IT. Aus diesem Grund versuchen zahlreiche Initiativen, mehr Frauen für Informatik zu begeistern.

Jena. Einige der IT-Initiativen werden schon in der Schule durchgeführt, um Interesse am Programmieren zu wecken. "Kinder sollten so früh wie möglich für digitale Technologien begeistert und schon im Grundschulalter an das Programmieren herangeführt werden. Mädchen müssen dabei besonders gefördert werden, denn die Erfahrung zeigt, dass auch die talentiertesten ihr Interesse an MINT-Fächern verlieren, wenn die Förderung ausbleibt", erklärt Natalie Barkei vom Digitalverband Bitkom.

Mehr weibliche Vorbilder seien ebenfalls wichtig. Bitkom führt das Projekt "erlebe IT" durch, zum Beispiel mit Coding-Workshops am Girl's Day.

Herausforderung Studien- und Berufswahl

Bei der Vielzahl an Studiengängen und Ausbildungen fällt es vielen jungen Menschen schwer, sich zu entscheiden. Ein falsches Bild oder ein Mangel an Vorbildern können dazu führen, dass ein Studienfach aus Image-Gründen abgelehnt wird, obwohl es eigentlich den eigenen Interessen entspricht.

Orientierung zur Studien- und Berufswahl bieten Angebote wie das CHE Hochschulranking, bei dem die Universität Jena sehr gute Ergebnisse erzielte, oder die Website CleverDirekt. Das Portal bietet neben Artikeln zu Familie und Partnerschaft auch Informationen zum Berufseinstieg und gibt beispielsweise Tipps zu Berufswahl, zur Bewerbung und zum ersten Job.

Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Informatik-Hoersaele-werden-langsam-weiblicher.html'

Projekt "FRUIT" untersucht IT-Studiengänge

Um die Anzahl der Informatik-Studentinnen zu erhöhen, hat CHE das Projekt "FRUIT" gestartet, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Die Projektverantwortlichen weisen darauf hin, dass Frauen nicht in allen MINT-Fächern unterrepräsentiert seien. Zwar beträgt der Frauenanteil in der Informatik weniger als ein Viertel, doch in Mathematik und Naturwissenschaften seien die Verhältnisse ausgeglichener.

Um mehr Frauen in IT-Studiengänge zu bringen, will FRUIT unter anderem die Inhalte und Auswirkungen interdisziplinärer Studienprogramme untersuchen. Des Weiteren stehen die Flexibilität und die Praxisorientierung von Studiengängen - etwa von dualen Studiengängen - im Fokus der Untersuchung, die noch bis zum Februar 2019 laufen wird. Dabei soll auch nach den Ursachen für die Beliebtheit oder Unbeliebtheit bestimmter Merkmale von IT-Studiengängen gefragt werden.



Vorbildfunktion ausschlaggebend

Wie Barkei sagt, sind Förderung und Repräsentation ausschlaggebend - nicht etwa ein Mangel an Interesse oder Talent. Mitte der 1980er-Jahre, bevor Computer gezielt als Arbeitsgeräte für Männer vermarktet wurden, betrug der Frauenanteil in Informatik-Studiengängen in den USA beispielsweise noch 37 Prozent. Heute erhalten Gründerinnen im von Männern dominierten Silicon Valley lediglich 2 Prozent des Risikokapitals.

In Deutschland sitzt im Aufsichtsrat und oberen Management von Start Up Inkubator Rocket Internet keine einzige Frau. Die meist von Männern dominierten IT-Start Up-Konferenzen und -Wettbewerbe müssten ebenfalls enger mit Netzwerken zusammenarbeiten, die Frauen in der IT unterstützen, empfiehlt Pia Ratzesberger von der Süddeutschen Zeitung. Dann würden Frauen auch dort als Vorbilder und als Teilnehmerinnen präsenter werden.

Text: Torsten Lux