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Anhaltende Preissteigerung

Immobilienmarkt: In Jena nichts Neues

Wenige attraktive Lagen für Wohnungsbau und die hohe Nachfrage lassen die Preise in Jena weiterhin steigen.
Wenige attraktive Lagen für Wohnungsbau und die hohe Nachfrage lassen die Preise in Jena weiterhin steigen.
Foto: Baumgarten/Grafik: Hypovereinsbank
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Entspannung nicht in Sicht: Jena bleibt weiterhin ein nachgefragter Wohnungsmarkt. Steigende Preise sind wie in den letzten Jahren die Folge.

Jena. „Wohnungsmarkt Jena: Preise klettern weiter“ war 2016 der Artikel zum Wohnimmobilien-Marktbericht für Thüringen der HypoVereinsbank (HVB) betitelt. An diesem Fazit hat sich in den letzten beiden Jahren grundsätzlich nichts geändert.

„Das Wachstum bei Wirtschaft und Bevölkerung schlägt sich auch auf dem Immobilienmarkt nieder“, bilanzierte der Jenaer HVB-Filialleiter Torsten Trostdorf. In Thüringen nehme Jena bei den Höchstpreisen den Spitzenplatz ein, in Ostdeutschland gehöre die Stadt hinter Berlin, Potsdam und Leipzig zur Spitzengruppe und bundesweit zum ersten Drittel.

Seine Kollegin Anke Zablocki, Finanzierungsexpertin für Immobilien, spricht von bis zu 4.000 Euro/qm beim Kauf von Eigentumswohnungen in sehr guter Lage, in Einzelfällen gingen die Preise noch darüber. Vor zwei Jahren waren in dieser Kategorie bis 3.600 Euro/qm aufgerufen.

Torsten Trostdorf, Anke Zablocki und Ralf Rottig stellten den aktuellen Wohnimmobilien-Marktbericht für Thüringen vor. Foto: Andreas Wentzel

Die Banker konstatierten ein nach wie vor zu geringes Flächenangebot für Wohnungsbau. Ralf Rottig, zuständig für gewerbliche Immobilieninvestoren, sieht in Jena zurzeit nur wenige Standorte, die sich für größere Investitionen eignen würden. Die HVB-Banker wünschen sich, die Stadtpolitik würde schneller auf die anhaltend hohe Nachfrage nach privat und gewerblich genutzten Wohnungsbauflächen zu reagieren und neues Bauland ausweisen.

Auch der Mietmarkt reagiere mit steigenden Preise auf die Nachfragesituation. Bis zu 13 Euro/qm müssten in sehr guten Lagen gezahlt werden. Allerdings habe sich der Preisanstieg etwas verlangsamt.



Eine Korrektur zu 2016 musste aktuell vorgenommen werden. Denn vor zwei Jahren lautete noch die Prognose, ein Abwandern ins Umland würde nicht funktionieren. Nunmehr würden die innerstädtischen sehr hohen Grundstückspreise von bis zu 800 Euro/qm (und auch hier open-end) die ländlichen Ortsteile der Stadt bzw. die Dörfer im Saale-Holzland-Kreis attraktiver werden lassen.

Immerhin müssten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus im ländlichen Raum 350.00 Euro, für ein vergleichbares Haus in der Stadt 600.000 Euro finanziert werden.

Und wie vor zwei Jahren lautet die abschließende Prognose der HypoVereinsbank: Jena bleibt ein wachsender Immobilienmarkt mit wachsenden Preisen.

Text: Andreas Wentzel