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Prävention und Repression bejaht

Sicherheit in Jena: Innenminister zu Besuch

Bei seinem ersten Dienstbesuch in Jena wird Thüringens Innenminister Georg Maier (m.) von OB Albrecht Schröter und LPI-Leiter Thomas Quittenbaum begrüßt.
Bei seinem ersten Dienstbesuch in Jena wird Thüringens Innenminister Georg Maier (m.) von OB Albrecht Schröter und LPI-Leiter Thomas Quittenbaum begrüßt.
Foto: Andreas Wentzel
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Thema Jugendkriminalität: Bei seinem Jenaer Antrittsbesuch hat Thüringens Innenminister Georg Maier für Prävention und Repression im Umgang mit jungen Straftätern geworben.

Jena. „Haupttäter müssen hinter Schloss und Riegel.“ Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) wollte bei seinem Antrittsbesuch in der Landespolizeiinspektion (LPI) Jena keinen Zweifel an der Pflicht von Polizei und Justiz aufkommen lassen. Dies gelte auch für junge Straftäter. Gleichzeitig müsse präventive Arbeit mit auffälligen Kindern und Jugendlichen geleistet werden.

In Jena hatte im Terminplan zunächst ein Infogespräch in der Jugendstation Jena-SHK gestanden. Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe sind hier unter einem Dach vereint. Was Maier, seit August 2017 im Amt, zu hören bekam, dürfte ihm gefallen haben.

Die Vertreter aller drei Behörden listeten in ihren Statements die Vorteile einer solchen Einrichtung auf. Schnelles Bearbeiten der Fälle, daraus folgende schnelle und abgestimmte Reaktionen gegen Straftäter würden für Prävention und Repression nur von Vorteil sein.

PHK Christopher Heineck, Leiter der Jugendstation, sprach von einem „Erfolgsmodell“. Maßnahmen der Diversion, wie etwa Arbeitsstunden, seien bei diesem Konzept stärker nutzbar als bei den klassischen Jugenddezernaten der Polizei. Im letzten Jahr habe die Jugendstation insgesamt 1.400 Fälle bearbeitet, davon 1.200 Straftaten.



Minister Maier erkundigte sich direkt nach den Vorfällen in der Gothe Galerie mit ausländischen Jugendlichen. LPI-Leiter Thomas Quittenbaum benannte die vor zwei Wochen veröffentlichten Fakten. Staatsanwalt Rainer Leicht wies die in einigen Medien erhobenen Vorwürfe, der Staat habe zu spät reagiert, zurück.

Der Leitende Oberstaatsanwalt Staatsanwalt Thomas Villwock nutzte den Ministerbesuch, für die seit geraumer Zeit vorliegende Idee einer wissenschaftlichen Evaluierung der Jugendstation zu werben. OB Schröter erklärte daraufhin, im städtischen Haushalt würden für Gutachten Gelder eingestellt sein. Er selbst habe großes Interesse an einer solchen Analyse.

Vielleicht auch das Innenministerium, fügte Schröter mit Blick auf den hohen Gast an. Maier wies zumindest den Vorschlag nicht zurück, wollte allerdings auch keine Zusage für eine Co-Finanzierung abgeben. Im Anschluss an den Termin in der Jugendstation besuchte der Minister die Landespolizeiinspektion Jena.

Text: Andreas Wentzel