Vortrag in Jena: Erdbebenzoo und Bananenschale

Der Erdbebenzoo und die Bananenschale: Die Universität Jena lädt zu einem öffentlichen Abendvortrag am 21. März über aktuelle Forschung zur Plattentektonik ein.

Jena. Erdbeben, Vulkane und die Entstehung von Gebirgen: Die Erde ist ständig in Bewegung und das sind drei der deutlichsten Zeichen. Erstmals 1912 von Alfred Wegener präsentiert, gilt die Theorie der Plattentektonik inzwischen als nachgewiesen. Doch noch immer ist nicht vollständig verstanden, was genau passiert, wenn zwei Erdplatten aufeinandertreffen und was die Bewegung der Platten steuert.

Einen Einblick in die aktuelle Forschung zur Plattentektonik gibt Prof. Dr. Onno Oncken in einem öffentlichen Abendvortrag am 21. März in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität (Fürstengraben 1). Der Vortrag mit dem Titel „Der Erdbeben-Zoo und die Bananenschale – was wir schon immer über Subduktionszonen wissen wollten“ beginnt 18 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Onno Oncken zeigt am Beispiel Chiles und der Entstehung der Anden, welche Prozesse in sogenannten Subduktionszonen ablaufen. Das sind Zonen, in denen eine Platte unter eine andere taucht. In seinem Vortrag erläutert er, welche Rolle Klimaänderungen und die Eigenschaften der aufeinandertreffenden Platten spielen. Außerdem geht er der Frage nach, ob sich ein Muster für das Auftreten von Erdbeben ableiten lässt und damit für die zukünftige Gefährdung einer Region.

Der Referent: Leibniz-Preisträger Onno Oncken

Onno Oncken ist Professor an der Freien Universität Berlin und Leiter der Sektion Lithosphärendynamik am GeoForschungszentrum Potsdam. Für seine jahrelange herausragende Forschung zu Tektonik und Geodynamik erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.



Onno Oncken erforscht unter anderem die globale Plattentektonik und die Verformung der festen Erdkruste. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt dabei auf den Anden, wo sich die pazifische Platte unter den südamerikanischen Kontinent schiebt.

Vortrag ist Teil der internationalen Konferenz „TSK Jena 2018“

Der Vortrag ist Teil der internationalen Konferenz „17th Symposium of Tectonics, Structural Geology and Crystalline Geology – TSK Jena 2018”. Rund 150 Wissenschaftler aus aller Welt sind vom 19.-25. März in Jena zu Gast. Gastgeber ist Prof. Dr. Kamil Ustaszewski vom Institut für Geowissenschaften der Universität Jena.

Die TSK-Konferenz fand erstmals 1986 in Tübingen statt und hat sich seither zu einem wichtigen internationalen Fachforum für Geowissenschaftler entwickelt, die über Plattentektonik, Strukturgeologie und die Entstehung von Gesteinen und Gebirgen forschen. Mehr Informationen unter: www.tsk17.uni-jena.de.

Text: Dipl.-Geogr. Claudia Hilbert/Uni Jena