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Wohnungsfund in Eisenberg

Häuser geräumt: Granate sorgte für Unruhe

Polizisten entdeckten am Sonntag diese Granate in einer Eisenberger Wohnung.
Polizisten entdeckten am Sonntag diese Granate in einer Eisenberger Wohnung.
Foto: Polizei Jena
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Bei der Vollstreckung eines Haftbefehls haben Polizeibeamte am Sonntag in der Wohnung des Gesuchten in Eisenberg eine Granate entdeckt. Aus Sicherheitsgründen wurden daraufhin drei Häuser evakuiert.

Eisenberg. Wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe in Höhe von 700 Euro lag gegen einen 42-jährigen Eisenberger ein Haftbefehl vor. Als die Beamten am Sonntagmorgen in seiner Wohnung erschienen, um ihn festzunehmen, fanden sie dort eine 50 cm lange Granate mit einem Durchmesser von 10 cm.

Nach einer telefonischen Rücksprache mit den Experten vom Kampfmittelräumdienst und der Übersendung eines Fotos der Granate konnten diese nicht ausschließen, dass von ihr eine Gefahr ausgeht. Sie identifizierten die Granate als „russische Hohlgranate aus der Zeit des Warschauer Paktes“.

Insofern wurden am Sonntagvormittag 12 Bewohner aus drei umliegenden Häusern evakuiert. Die Freiwillige Feuerwehr Eisenberg kümmerte sich um die Personen. Autobesitzer, deren Fahrzeuge in der Nähe geparkt waren, wurden verständigt und gebeten, diese wegzufahren. Die umliegenden Straßen wurden gesperrt.



Gegen 11.30 Uhr trafen die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes ein und transportierten die Granate wenig später ab. Es handelte sich um eine Übungsgranate, allerdings konnte eine Restgefahr nicht ausgeschlossen werden, weshalb sie mitgenommen wurde. Um 11.42 Uhr konnten die Evakuierten wieder zurück in ihre Wohnung, die Sperrmaßnahmen wurden aufgehoben.

Der 42-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Gegen ihn läuft eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Update:

Dass es sich um eine russische Granate handelte, war eine erste Einschätzung der Experten anhand des gesendeten Fotos. Am Ende stellte sie sich jedoch als Übungsgranate der Bundeswehr heraus. Diese enthält zwar keinen Sprengstoff, kann jedoch wegen enthaltener Pyrotechnik dennoch gefährlich sein. Die weiteren Untersuchungen werden im Landeskriminalamt geführt.

Quelle: Polizei Jena