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Abendvorlesung

Uniklinikum Jena: Leben retten kinderleicht

Bis der Rettungsdienst eintrifft, ist bei einem Herzstillstand schnelles Handeln überlebenswichtig.
Bis der Rettungsdienst eintrifft, ist bei einem Herzstillstand schnelles Handeln überlebenswichtig.
Foto: Anna Schroll/UKJ
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Leben retten kinderleicht: Notfallmediziner Prof. Dr. Wilhelm Behringer erklärt zur Abendvorlesung am 28. Februar im Uniklinikum Jena, wie jeder zum Lebensretter wird.

Jena. Jährlich erleiden bis zu 80.000 Menschen in Deutschland einen Herzstillstand. Dabei zählt jede Minute vom Erkennen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Deshalb sollte man als Ersthelfer schnell handeln, denn das sei entscheidend für das Überleben, appelliert Prof. Dr. Wilhelm Behringer, Direktor des Zentrums für Notfallmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Falsch ist, nichts zu machen

„Ich bin selbst schon bei Fällen hinzugekommen, wo nicht schnell reagiert wurde. Häufige Gründe hierfür sind Unwissenheit oder Ängste, etwas nicht richtig auszuführen. Man kann aber nichts falsch machen. Das einzig Falsche ist, nichts zu machen“, betont er.

Wie jeder mit einfachen Mitteln zum Lebensretter werden kann, demonstriert der Experte für Notfallmedizin in der Jenaer Abendvorlesung am 28. Februar 2017. Patienten, Angehörige und Medizininteressierte sind ab 19 Uhr in den Hörsaal 1 des UKJ in Lobeda eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.



Prüfen, Rufen, Drücken. - Diese drei Schritte sollten verinnerlicht sein. Mit dem Absetzen des Notrufs folgt die Herzdruckmassage. Hier reagieren viele vorsichtig, so Behringer. „Einfach tief und fest mit einer Frequenz von ca. 100-mal pro Minute auf die Brust drücken.

Wiederbelebung im Radetzky-Marsch

Wer es gelernt hat, kann zwischendurch auch eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen. Wenn Sie unsicher sind, ob sie im Takt sind, orientieren Sie sich am ‚Radetzky-Marsch‘ oder am Refrain von ‚Staying Alive‘“, erklärt Behringer. Im Vortrag wird er darauf eingehen, auf welche Details noch bei Wiederbelebungsmaßnahmen zu achten ist.

Defibrillator richtig einsetzen

Darüber hinaus zeigt er, wie ein automatischer Defibrillator, der an vielen öffentlichen Plätzen hängt, richtig eingesetzt wird. Grundsätzlich müsse dasThema Wiederbelebung mehr Aufmerksamkeit erhalten, so Behringer. „Hier sollte schon früh Wissen vermittelt werden. Am besten wäre es, wenn es bereits in der Schulbildung vermittelt wird“, sagt der Notfallexperte. Und jedem, der zögert zu helfen, rät er: „Just do it‘.“

Text: Michelle Emmerich/UKJ