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Wie entstehen Schmerzen?

Vortrag am Uniklinikum Jena: Krank vor Schmerz

Am Uniklinikum Jena erhalten chronische Schmerzpatienten ein aufeinander abgestimmtes, multimodales Therapiekonzept.
Am Uniklinikum Jena erhalten chronische Schmerzpatienten ein aufeinander abgestimmtes, multimodales Therapiekonzept.
Foto: Anna Schroll/UKJ
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Schmerzmediziner Prof. Dr. Winfried Meißner erklärt am Uniklinikum Jena in einer Abendvorlesung am kommenden Mittwoch, wie chronische Schmerzen entstehen und eine ganzheitliche Therapie helfen kann.

Jena. Wer an chronischen Schmerzen leidet, ist damit nicht allein. Rund sechs Millionen Menschen werden von chronischen, beeinträchtigenden Schmerzen geplagt. Wann spricht man von chronischen Schmerzen? Was sind Ursachen hierfür? Wann können Medikamente, eine Injektion oder eine Operation helfen und wann schaden sie?

Diese und weitere Fragen beantwortet apl. Prof. Dr. Winfried Meißner, Leiter der Sektion Schmerztherapie der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ), in der Jenaer Abendvorlesung am 31. Januar 2018. Patienten, Angehörige und Medizininteressierte sind ab 19 Uhr in den Hörsaal 1 des Klinikums in Lobeda eingeladen.

Schmerz-Tagesklinik am Uniklinikum

„In vielen Fällen ist der Hausarzt, Facharzt oder ambulante Schmerztherapeut der richtige Ansprechpartner für Schmerzpatienten. Können die Beschwerden dadurch nicht gelindert werden, bieten Experten verschiedener Fachrichtungen am Klinikum Hilfe an“, erklärt Prof. Dr. Winfried Meißner.

Länger anhaltende chronische Schmerzen bedeuten für Patienten häufig einen langen Leidensweg und sollten von verschiedenen Spezialisten gemeinsam behandelt werden. Auch dazu gibt es ein besonderes Konzept am Klinikum, die Schmerz-Tagesklinik.

„Wenn Patienten unsere Schmerztagesklinik aufsuchen, haben sie oft mehrere Therapieversuche hinter sich, die nicht immer aufeinander abgestimmt waren“, so der Experte für Schmerzmedizin.



Das Besondere am Konzept sei der interdisziplinäre Ansatz: „Schmerzmediziner, Physiotherapeuten und Psychotherapeuten bündeln ihre Kompetenzen im Team, sodass wir ein aufeinander abgestimmtes, multimodales Therapiekonzept bieten können.“ Er wird auf die Chancen dieser besonderen Form der Schmerztherapie eingehen.

Die Auswertung der Therapieergebnisse zeigt den Erfolg der einzigen Tagesklinik dieser Art in Thüringen: „Noch zwölf Monate nach Therapieende berichten die Patienten über geringere Schmerzen, eine bessere Lebensqualität und einen deutlich reduzierten Bedarf an Schmerzmitteln“, sagt Meißner.

Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags werden aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft sein, die in die Therapiemöglichkeiten einfließen. Prof. Meißner wird hierbei Einblick in ausgewählte Forschungsprojekte geben. Im Anschluss an den Vortrag können die Besucher ihre Fragen an den Experten stellen.

Hintergrundinformation:

Laut der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. berichteten 23 Millionen Deutsche über chronische Schmerzen, 95 Prozent davon über chronische Schmerzen, die nicht durch Tumorerkrankungen bedingt sind. Legt man die „Messlatte“ der Beeinträchtigung durch die Schmerzen zugrunde, so erfüllen sechs Millionen Deutsche die Kriterien eines chronischen, nicht tumorbedingten, beeinträchtigenden Schmerzes.

Die Zahl chronischer, nicht tumorbedingter Schmerzen mit starker Beeinträchtigung und assoziierten psychischen Beeinträchtigungen (Schmerzkrankheit) liegt bei über zwei Millionen Deutschen.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Text: Michelle Emmerich/UKJ