Skip to main content

Investitionspläne vorgestellt

MEWA Jena: Eine Drehung von 180 Grad

Das erweiterte Firmenareal der MEWA Jena nach erfolgreicher Investition. Oben sind das neue Betriebsgebäude und das Parkhaus zu sehen.
Das erweiterte Firmenareal der MEWA Jena nach erfolgreicher Investition. Oben sind das neue Betriebsgebäude und das Parkhaus zu sehen.
Foto: Modell: MEWA
Teilen auf

Ihre Kapazitäten erweitern und die Belastung für Bürger verringern will die MEWA Jena. Novum: Die Anwohner sollen mitwirken.

Jena. Die räumlichen Belastungsgrenzen seien erreicht und zukünftige Marktchancen sollen genutzt werden. Dies seien die Gründe für eine massive Investition der MEWA Textil-Service AG & Co. Management OHG an ihrem Jenaer Standort. Darüber informierten am Dienstag die Jenaer Geschäftsführer Martin Mühling und Andreas Gerlach.

Ein zweistelliger Millionenbetrag soll laut Geschäftsführung die Investition kosten. Dafür erwarbt im letzten Jahr das familiengeführte Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Wiesenbaden das östlich gelegene 22.000 qm große Areal der ehemaligen Berufsschule.

Das Grundstück hatte die Stadt dem suchenden Textilreiniger und Vermieter hochwertiger Arbeitsschutzbekleidung angeboten und wird alle Vorarbeiten, einschließlich des Abrisses der Schule, übernehmen. Laut MEWA-Projektleiterin Julia Gerner liege eine entsprechende Bauanfrage bei der Stadt vor. Der erste Bauabschnitt könnte im Jahr 2018 starten.

Die MEWA-Geschäftsführer Martin Mühling (l.) und Andreas Gerlach erläuterten am Dienstag die Investitionspläne. Foto: MEWA

Mit der Investition soll zugleich die komplette An- und Abfahrt der LKWs und PKWs im östlichen Teil des Damaschkeweges eingerichtet und damit aus dem bislang nördlich, direkt ans Wohngebiet grenzenden Abschnitt verlegt werden.

Zwei weitere Maßnahmen sind geplant zur Verringerung der Lärmbelästigung. Die ebenso direkt dem Wohnareal gegenüberliegen Andocktore für das Be- und Entladen werden im südlichen Teil des Firmengeländes angesiedelt und somit um 180 Grad gedreht. Schließlich soll eine Lärmschutzmauer errichtet werden.

Hier nun sind die bereits mit Schreiben informierten Anwohner aufgefordert, die vorliegenden Entwürfe zu prüfen und darüber abzustimmen. „Wir haben 25 Jahre mit den Anwohnern in Frieden gelebt, das wollen wir erhalten“, begründete Geschäftsführer Mühling diese angestrebte Bürgerbeteiligung. Am Dienstagabend hatte die Firma zu einer Bürgerinformation in die Sparkassen-Arena eingeladen.

Der deutsche Marktführer in Sachen Textil-Management hatte 1991 die Großwäscherei Jenatex übernommen und 1995 und 2000 bereits in den Jenaer Standort investiert. Sollte die Investition gelingen, würden zu den aktuell 276 weitere 100 Arbeitsplätze hinzukommen.

Von Jena aus bedient MEWA ihre 9.700 gewerblichen Kunden in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Oberfranken und reinigt u.a. pro Monat 340.000 Teile Berufsbekleidung und 7,4 Millionen Putztücher. Der Umsatz 2015 betrug nach Firmenangaben 45,6 Millionen Euro.

Das 1908 im ostsächsischen Ostritz-Altstadt von Hermann Gebauer gegründete Familienunternehmen (MEWA: Mechanische Weberei Altstadt GmbH) erwirtschaftete 2015 an ihren europaweit 44 Standorten mit knapp 5.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 612 Millionen Euro.

Text: Andreas Wentzel