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Keine Mittelkürzung

Jena strukturiert Suchthilfe neu

Alkohol, Tabletten, Drogen: Die Stadt Jena will die Suchtberatung neu strukturieren.
Alkohol, Tabletten, Drogen: Die Stadt Jena will die Suchtberatung neu strukturieren.
Foto: Petra Bork/pixelio.de
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Zwei statt drei Träger: Die Stadt Jena will die Suchtberatung neu strukturieren. Dazu wird im Sozialausschuss des Stadtrates am 6. September öffentlich informiert.

Jena. Die Kündigung zum Jahresende für alle drei in Jena tätigen Träger der gesetzlich vorgeschriebenen Suchthilfe - DRK Jena-Eisenberg-Stadtroda mit dem Chamäleon, Suchthilfe in Thüringen gGmbH (SiT) und Hilfe zur Selbsthilfe – hatte für großes Aufsehen, Irritationen und Ängste bei den Beschäftigten gesorgt. So musste Mitarbeitern vorsorglich zum Jahresende gekündigt werden.

Mit einem Offenen Brief vom 23. August hatten sich diese nun gegen die Pläne der Stadtführung gewandt. Die Suchtberatung in Jena sei gut aufgestellt, hieß es in der Erklärung. Wörtlich: „Umso unverständlicher ist ein so tief greifender Eingriff in die etablierten Strukturen.“

Keine Kürzungen vorgesehen

Auf Anfrage der Jenaer Nachrichten gab Christiane Hofmann, Sucht- und Drogenbeauftragte der Stadt, folgende Begründung für die Umstrukturierung. In Auswertung des bisherigen Modulsystems habe sich die Stadt für eine Neustrukturierung entschieden. Für 2017/2018 sei mit 580.000 Euro die gleiche Summe eingestellt wie in diesem Jahr. Gefallen sei die Entscheidung seitens der Stadt, Verhandlungen mit den Trägern SiT und Hilfe zur Selbsthilfe aufzunehmen. Beide Einrichtungen würden ein „komplexes Leistungsangebot für das Klientel bieten“, dass die Stadt erhalten möchte.

Zusammenlegung von Alkohol- und Drogenberatung

Schließlich wird die Zusammenlegung von Alkohol- und Drogenberatung mit dem Verweis begründet, dass sich die Trennung in den letzten Jahren „überlebt“ habe. Eine Vielzahl von Abhängigen konsumieren sowohl Alkohol als auch illegale Drogen. Daher soll die Arbeit mit Usern zweigeteilt ablaufen: einer hochschwelligen Beratungs- und Behandlungsstelle und einem niederschwelligen Kontaktangebot mit aufsuchender Arbeit und Beschäftigungsprojekten.

Eine der Personalstellen soll zurück zur Stadtverwaltung gehen, um, so Frau Hofmann, „die Nachsorge im Rahmen der hoheitlichen Aufgaben für dieses schwer weiter vermittelbare Klientel nachhaltiger und intensiver gestalten zu können“.

Sozialausschuss informiert

Am 6. September will laut vorläufiger Tagesordnung der Sozialausschuss im öffentlichen Teil das Thema behandeln. Die Sitzung findet im Beratungsraum, Lutherplatz 3, ab 19 Uhr statt.

Text: Andreas Wentzel
Foto: Petra Bork/pixelio.de