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trennung unter Beobachtung

Biotonnen in Jena: Wer falsch trennt, zahlt drauf

OTB Markus Meß hat bei einer Stichprobe gleich mehrere Bio-Tonnen mit Plastiktüten endeckt.
OTB Markus Meß hat bei einer Stichprobe gleich mehrere Bio-Tonnen mit Plastiktüten endeckt.
Foto: privat
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Mülltrennung unter Beobachtung: Neue Regeln für Biotonnen in Jena sorgen für Diskussionen.

Jena. Seit Anfang Juni gelten in Jena neue Vorschriften für die Abholung der Biotonnen (wir berichteten: Stadt Jena informiert: Neue Regeln für die Biotonne).

Der Kommunalservice Jena (KSJ) hat seine Müllwerker angewiesen, den Inhalt der Tonnen genau zu prüfen.


Wird dabei Fremdmüll wie Plastiktüten entdeckt, bleibt die Tonne ungeleert stehen.

Dieses Vorgehen soll die Qualität des Bioabfalls verbessern, führt jedoch zu Herausforderungen: Entweder muss der falsche Müll kostenpflichtig aussortiert werden, oder die gesamte Tonne wird als Restmüll entsorgt, was zusätzliche Gebühren verursacht.


Besonders in Großwohnanlagen wie in Winzerla sorgt die Maßnahme für Diskussionen.

Bürgerinnen und Bürger wandten sich an den Ortsteilbürgermeister Markus Meß, um steigende Nebenkosten für regelkonforme Haushalte zu vermeiden.


Dazu erklärte Meß: „Es ist keine große Sache, Biomüll ohne Plastetüten zu entsorgen. Um unnötige Zusatzkosten in der Nebenkostenrechnung zu vermeiden, sollte jeder seinen Beitrag leisten.“

Konsequenzen bei falscher Mülltrennung

Wird der Grenzwert für Störstoffe überschritten, verweigert KSJ die Leerung und versieht die Tonne mit einem roten Hinweisaufkleber.


Die Eigentümer haben dann eine Woche Zeit zur Nachsortierung. Erfolgt diese nicht, wird die Tonne als Restmüll behandelt – mit erheblichen Kosten.

Beispielsweise verursacht eine 1.100-Liter-Tonne bei wöchentlicher Leerung über ein Jahr Zusatzkosten von über 1.100 Euro.

Diese Kosten werden anteilig auf die Mieter umgelegt.


Wiederholte Fehlbefüllungen können zudem mit Bußgeldern bis zu 5.000 Euro geahndet werden.

Nachhaltigkeitsaspekt

Der Kommunalservice Jena liefert den sauber getrennten Bioabfall zur Kompostierung nach Schöngleina.

Dort entsteht wertvolle Erde für die Kreislaufwirtschaft. Verunreinigter Bioabfall hingegen muss teuer entsorgt werden – ein Schaden für Umwelt und Geldbeutel.



Um die Störstoffquote zu senken, setzt KSJ auf Aufklärungskampagnen wie „Kein Plastik im Biomüll“, Sortierhinweiskleber und eine kostenlose Abfallberatung.

Weitere Informationen gibt es auf der Website des KSJ.

Text: Dirk Sauerbrey