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Lutherjahr ist erstes Etappenziel

Jenaer Klosterareal soll Kulturfläche werden

Blick auf das Areal am einstigen Karmeliterkloster am Engelplatz.
Blick auf das Areal am einstigen Karmeliterkloster am Engelplatz.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Bis zum Lutherjahr 2017 soll das Areal am einstigen Karmelitenkloster öffentlich begehbar sein. Danach soll eine Fläche für Kultur entstehen.

Jena. Die Stadt soll eine neue Kulturfläche erhalten. Auf dem Engelplatz am ehemaligen Kloster. Was genau entstehen wird, ist völlig offen. Nicht jedoch, dass ab dem Lutherjahr 2017 die Brache von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. In der ehemaligen Sakristei des Klosters soll eine Ausstellung an die bewegten Zeiten der Reformation erinnern.

Es kommt tatsächlich Bewegung in die Brache: v.l.n.r. Hans-Jürgen Sens, Alfred Wälte, Denis Peisker und KIJ-Werkleiter Dr. Götz Blankenburg beim Vor-Ort-Termin auf dem Areal des früheren Karmeliterklosters.Darüber informierten Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (Bündnis 90/Die Grünen), KIJ-Werkleiter Dr. Götz Blankenburg und Alfred Wälte, Fachbereichsleiter Stadtumbau im Stadtentwicklungsdezernat, am 30. März bei einem vor-Ort-Termin. Der Stadtrat hatte am 25. März den Kaufbeschluss gefällt, das 0,3 ha große Areal war von der Thüringer Landesärztekammer an die Stadt zu einem öffentlich nicht genannten Kaufpreis veräußert worden.

Laut Wälte können für die Aufarbeitung der Fläche südlich der Klostergebäude in den kommenden drei Jahren Fördermittel in Anspruch genommen werden. Vor der Flächenbearbeitung müsste das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie die von 1997 bis 2003 durchgeführte erste archäologische Grabung abschließen.

Die Sakristei und der Kapitelsaal des 1414 gegründeten Karmeliterklosters stehen unter Denkmalschutz und können also nicht abgerissen werden. Nach der Säkularisierung in der Reformationszeit wurde auf Befehl Herzogs Johann Friedrich von Sachsen eine Druckerei eingerichtet. Der besondere Bezug zum 500. Jahrestag der Luther-Thesen wider den Ablasshandel ist durch die Tatsache gegeben, dass hier die erste Gesamtausgabe der Werke des Kirchenreformators gedruckt wurde.  

Welche konkrete Nutzung das Areal schließlich erfahren wird, sei laut Peisker völlig offen und müsste von Kulturpolitikern und -interessierten definiert werden. Eine Wohnbebauung schloss Peisker aus.

Text: Andreas Wentzel