Landesregierung zu lasch
Jenas Stadtspitze kritisiert Thüringer Corona-Politik

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Zu lasche Corona-Politik: Jenas Stadtspitze kritisiert massiv Thüringer Landesregierung.
Jena. Die Stadt Jena reagierte am Samstag mit schärferen neuen Allgemeinverfügungen auf den dramatischen Anstieg der Infektionszahlen.
Begründet werden diese Maßnahmen, den rasanten Verlauf in Jena zu stoppen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.
Harsche Kritik an Landesregierung
In einer Pressemitteilung weist Benjamin Koppe, Leiter des Jenaer Krisenstabes, auf die Dringlichkeit der getroffenen Maßnahmen hin und übt harsche Kritik an der Thüringer Landesregierung.
„Der rasante Anstieg der Neuinfektionen in Jena lässt keinen zeitlichen Spielraum zu. Die Handlungsfähigkeit der medizinischen Versorgung muss erhalten bleiben.
Indes ist der Sonderweg Thüringens bei der Bewältigung der Pandemie gescheitert. Frühzeitiges Entgegenwirken hätte das Überschreiten der 200er-Marke bei der Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat verhindern können.
Stattdessen sieht sich die Landesregierung offenbar außer Stande, umsichtig und verantwortungsvoll zu reagieren. Mögliche Gegenmaßnahmen werden entgegen aller Warnungen, wenn überhaupt, wohl erst zu spät ergriffen.“
Landesregierung hat eher behindert
Unzufriedenheit mit den zögerlichen Corona-Maßnahmen der Landesregierung zeigt sich auch Jenas derzeitige amtierende Bürgermeister Christian Gerlitz:
„Leider haben wir in Thüringen seit Anfang November unsere gute Infektionslage durch Zögern und Zaudern verspielt. Auch in der jetzigen Phase der Krise haben wir uns von Teilen der Landesregierung eher behindert statt unterstützt gefühlt. Der Preis hierfür wird in den nächsten Wochen auf den Intensivstationen in Thüringen sichtbar werden.“
Text: Jana Baumgarten