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Stadtbaumkonzept soll helfen

Letztes Jahr: 1259 Bäume in Jena gefällt

Wegen Trockenheit und Verkehrssicherheit mussten im Jahr 2019 etwa 1200 Bäume in Jena abgeholzt werden.
Wegen Trockenheit und Verkehrssicherheit mussten im Jahr 2019 etwa 1200 Bäume in Jena abgeholzt werden.
Foto: Karl-Heinz Liebisch/pixelio.de
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Im Jahr 2019 mussten etwa 1200 Bäume in Jena abgeholzt werden. Trockenheit und die Verkehrssicherheit begründen die Fällgenehmigungen.

Jena. Nach der Kritik an Baumfällungen in der Otto-Wagner-Straße reagiert die Stadtverwaltung Jena nun in einem Antwortschreiben auf eine Anfrage der CDU-Fraktion des Stadtrates bezüglich der Anzahl an Baumfällungen im Jahr 2019 und inwieweit der Stadt- und Straßenbaumbestand in Zukunft geschützt werden soll.

Fällung zur Verkehrssicherheit

Demnach wurden im Jahr 2019 für 1259 Bäume Fällgenehmigungen vom Fachdienst Umweltschutz erteilt. Bei rund 70% der Bäume sei die Genehmigung aus Gründen der Verkehrssicherheit nötig gewesen.

Grund für diese hohen Zahlen seien unter anderem die heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre, die die Vermehrung von Schädlingen wie Insekten oder Pilzen begünstigen und die zur Wasser- und Nährstoffaufnahme wichtigen Wurzeln der Bäume belasten.

Die Folge sei ein schleichendes Absterben der Bäume. In der Konsequenz bleibt oft nur der Rückschnitt oder die Fällung der Bäume.

Stadtbaumkonzept soll helfen

Um diesem Trend entgegenzuwirken wurde 2016 ein neues Stadtbaumkonzept erarbeitet, welches die Pflanzung von trockenheitsbeständigeren Bäumen wie Feld-Ahorn oder Hainbuche vorsieht.

Wer selbst zum Schutz der Stadtbäume beitragen möchte, könne dies laut Stadt durch Baumpatenschaften tun. Derzeit prüft der Kommunalservice Jena ein Projekt, bei dem Bürger Baumscheiben und Grünflächen pflegen, Wassersäcke befüllen und Bäume gießen können.

Zudem arbeitet die Stadt am Förderprogramm „Grüne Oasen in Jena“, welches Zuschüsse für Gebäudebegrünung, Freiflächengestaltung, Baumpflanzung und insektenfreundliche Grünflächengestaltung vorsieht.

Die Förderung sollen künftig Privatpersonen, Eigentümergemeinschaften und Unternehmen beantragen können. Vor allem den Bürgern soll damit ein Anreiz geschaffen werden, Bäume zu pflanzen und zu pflegen.

Selbst wenn eine aktive Hilfe von Bürgern nicht immer möglich sei, Ziel sei es laut Stadtverwaltung, mit diesen Maßnahmen die Sensibilisierung zum Umgang mit städtischem Grün zu erhöhen. So könne es schon eine deutliche Verbesserung sein, das Parken auf Wurzel- und Grünflächen zu vermeiden.

Text: Johannes Pfuch