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Mit ganz viel Gefühl

Neuer Kneippweg für Patienten der Palliativstation

Ganz schön viel geschafft für den künftigen Kneippweg haben die Pflegeschüler an einem Tag.
Ganz schön viel geschafft für den künftigen Kneippweg haben die Pflegeschüler an einem Tag.
Foto: Schacke/UKJ
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Herzensangelegenheit: Der Gefühlsgarten für die Patienten der Palliativstation am Uniklinikum Jena wurde verschönert.

Jena. Mit Hacke, Schaufel und Schubkarre machten sich die Schüler der Pflegeklasse K 17 des Universitätsklinikums Jena (UKJ) am kalten Dienstagmorgen an eine Herzensangelegenheit: den Gefühlsgarten der Palliativstation verschönern.

Als Klassenprojekt legen sie dort einen fünf Meter langen und einen Meter breiten Kneippweg mit abschließendem Edelstahlbecken für die Patienten an. Im Frühjahr sollen diese ihn nutzen können.

Natürliche Reflexzonenmassage für Palliativpatienten

„Der Kneippweg wird mit unterschiedlichen Materialien gefüllt“, erklärt Pflegeschülerin Tanja Opitz, die das Projekt gemeinsam mit Klassenkameradin Amandine Schnabel für die Klasse koordiniert.

„Die Patienten laufen barfuß erst über Sand, Feinkies, Rindenmulch und zuletzt groben Kies. So erhalten sie quasi eine Reflexzonenmassage“, weiß die 21-Jährige Pflegeschülerin im zweiten Lehrjahr.

 Die Schüler der Klasse K17, Ausbildungsleiter Sebastian Haubner (links im Bild) sowie die Mitarbeiter und Helfer der Palliativstation sind begeistert: Im Frühjahr können die Patienten den neuen Kneippweg im Gefühlsgarten der Palliativstation nutzen. Foto: Schacke/UKJ

Schließlich haben die angehenden Pfleger vor ihrem Praxiseinsatz geistige Vorarbeit geleistet und im Unterricht gelernt, welche Rolle Kneipp bei der palliativen Versorgung spielt. Lehrinhalt und Praxis werden so gekoppelt.

Herz schlägt für die Palliativstation

Das war auch Sebastian Haubner wichtig. Er hat die Gemeinschaftsaktion zwischen Schule und Palliativstation als Ausbildungsleiter unterstützt. „Mein Herz schlägt für die Palliativpflege“, erklärt er und fügt hinzu: „Es ist eine so sinnvolle Arbeit und man spürt die Dankbarkeit der Patienten.“

Die Pflegeschüler jedenfalls waren von dem Projekt begeistert. Sie haben die Idee für den Kneippweg entwickelt, in ihrer Freizeit Pläne entworfen, das Material besorgt – und ganz nebenbei echtes Teamgefühl entwickelt. Spenden haben die Schüler auch gesammelt, mit Kuchenbasar und Spendenboxen im UKJ.

Rund 1.000 Euro kamen zudem von der Palliativstation. Der Betrag war beim Holger-Brand-Gedenkturnier für die Hospiz- und Palliativstiftung zusammengekommen und die Palliativstation des UKJ durfte das Geld zweckgebunden für den Garten nutzen.

Patienten freuen sich über neuen Gefühlsgarten

Die Stationsleiterin der Palliativstation, Pia Neubauer, freut sich über den neu gestalteten Gefühlsgarten: „Viele Patienten lieben die Natur und sind gerne draußen. Bislang haben sie nur die Terrasse genutzt, jetzt gibt es bald den schönen Kneippweg.“



Dieser habe zudem den positiven Effekt, dass er die Gehfähigkeit der Patienten steigere. Von der Motivation der Schüler ist sie begeistert und weiß: Die Patienten werden es ihnen danken. „Mein herzlicher Dank an die Schüler und ihre Klassenleiterin Susan Noack. Und an das städtische Baudezernat, das unkompliziert die Baugenehmigung ausgestellt hat.“

Die Schüler haben ihre Kreativität eingesetzt und jeder seine Fähigkeiten eingebracht, um den großen Garten der Palliativstation schöner zu gestalten. Wie er tatsächlich bei den Patienten ankommt, werden einige der Schüler im dritten Lehrjahr sehen. Dann werden sie konkrete praktische Erfahrungen auf der Palliativstation sammeln.

Text: Katrin Bogner/UKJ