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Uniklinikum Jena

Zukünftige Lebensretter erproben den Ernstfall

Für die Rettung des Fahrers, gespielt von Student Friedemann Zumbusch, hoben die Feuerwehrleute sogar das Dach des Unfallwagens ab.
Für die Rettung des Fahrers, gespielt von Student Friedemann Zumbusch, hoben die Feuerwehrleute sogar das Dach des Unfallwagens ab.
Foto: Katrin Bogner/UKJ
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Zukünftige Lebensretter lernen für den Ernstfall: Jenaer Medizinstudenten erproben in realistischen Szenarien mit Feuerwehr und Rettungsdienst.

Jena. Am Dienstag und Mittwoch ging es für rund 250 Jenaer Neuntsemester der Humanmedizin ans Eingemachte: Im Querschnittsbereich Notfallmedizin stand die praktische Übung „Technische Rettung“ auf dem Plan. Das theoretische Rüstzeug dafür hatten die Studenten vorab in einer Vorlesung mit auf den Weg bekommen.

Realistische Unfallszenarien durchgespielt

Sebastian Lang, stellvertretender Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Jena und Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) spielte gemeinsam mit Brandoberinspektor Tim Schuppan von der Berufsfeuerwehr Jena Süd mit den Studenten realistische Unfallszenarien durch.

„Wir wollen die Studenten nicht zu Notärzten machen“, erklärt Lang. „Vielmehr sollen sie lernen, was in verschiedenen Situationen zu tun ist, welche Professionen am Einsatz beteiligt sind und welche technischen Hilfsmittel es gibt.“

Autounfall mit Verletzten inszeniert

Das erfuhren die angehenden Lebensretter zum Beispiel bei einem inszenierten Autocrash. Die „verletzten“ Insassen spielten zwei Studenten selbst – Friedemann Zumbusch und Lara Krüger.



Aus dem Fahrzeugwrack gerettet und medizinisch erstversorgt wurden sie von den Profis – mit allem Drum und Dran: Das Notarztteam legte den Studentenschauspielern Atemschutzmasken und Halskrausen an, die Feuerwehrkameraden schlugen die Scheiben des Autos ein, schnitten die Türe auf und hoben sogar das Dach ab.

Verletzte erfolgreich geborgen

Und immer wieder kommunizierten die Einsatzkräfte mit den „Verletzten“ und natürlich auch miteinander, um alle Einzelschritte zu koordinieren. Am Ende konnten die beiden „Verletzten“ schließlich auf einer Trage aus dem Auto geborgen werden.

Für die Studenten war es eine spannende und lehrreiche Erfahrung. „Ich hätte es mir nicht so realistisch vorgestellt“, gestand Studentin Lara Krüger, die die verletzte Beifahrerin spielte.

Medizinstudentin Lara Krüger spielte bei der Übung „Technische Rettung“ die verletzte Beifahrerin. Sie wurde fachmännisch auf der Trage vom Unfallort abtransportiert und gleich von UKJ-Facharzt Sebastian Lang befragt. Foto: Katrin Bogner/UKJ

„Auch wenn ich froh war, als es vorbei war: Ich habe mich immer in sicheren Händen gefühlt.“ Ziemlich beeindruckt von den Rettungskräften war auch Kommilitone Friedemann Zumbusch: „Die wissen schon, was sie tun.“ Ob er später mal in die Notfallmedizin einsteigen möchte, weiß er noch nicht.

Sebastian Lang, heute Facharzt am UKJ, hat zum Beispiel vor 15 Jahren Feuer für die Notfallmedizin gefangen – genau bei einer solchen Übung.

Text: Katrin Bogner/UKJ