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Grundsatzstrategie für Jena

Jenas OB Nitzsche: „Wir wollen wachsen!“

Jenas OB Nitzsche fordert deutlich mehr Flächen für Wohnungsbau und gewerbliche Nutzung.
Jenas OB Nitzsche fordert deutlich mehr Flächen für Wohnungsbau und gewerbliche Nutzung.
Foto: Jürgen Scheere/Archiv
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Ein Strategiepapier soll der Startschuss sein für eine beschleunigte Entwicklung in Jena: OB Thomas Nitzsche (FDP) stellte am Dienstag die Grundsätze vor.

Jena. Dreieinhalb Seiten umfasst die Beschlussvorlage „Strategie für Wachstum und Investitionen“, die Nitzsche heute öffentlich vorstellte. Sie beinhaltet die Kernthemen, von denen der OB glaubt, sie würden Jena weiter eine positive Entwicklung ermöglichen.

Nitzsche geht in seinem Strategiepapier vom im Februar von Amtsvorgänger Albrecht Schröter präsentierten „Szenario Jena 2030“ aus, das vier mögliche Entwicklungen des Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums sowie den damit jeweils verbundenen Folgen für die Stadt auflistet.

Die Variante „A“ mit gleichzeitig starkem Anwachsen beider Bereiche hält der neue OB derzeit für „nicht realistisch“. Variante „B“ - leichter Anstieg der Einwohnerzahl, deutlicher Anstieg der Wirtschaftskraft - könnte mittelfristig mit der Schaffung dafür notwendiger Rahmenbedingungen Jena weiter nach vorn bringen.

Jena braucht mehr Baufläche

Wichtigster Aspekt: Die Stadt müsse deutlich mehr Flächen für Wohnungsbau und gewerbliche Ansiedelungen zur Verfügung stellen. Einerseits sollten die bereits ausgewiesenen Bauflächen zügig realisiert werden.

Andererseits sollten laut Nitzsche zusätzliche Areale für mindestens 5.000 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe, 100.000 qm Bürofläche und mindestens 40 Hektar für Unternehmensinvestitionen ausgewiesen werden.



Jena müsste außerdem eine Offensive mit allen betroffenen Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung zur konzertierten Fachkräftegewinnung starten. Dritter Anspruch des Strategiepapiers ist die Verstärkung gemeinsamer Aktivitäten mit dem Umland, in erster Linie gelte dies für den Ausbau der bereits betriebenen Kooperationen mit dem Saale-Holzland-Kreis.

Genügend Stoff für Konflikte

Im Oktober, nach Behandlung in den Ausschüssen, soll die Beschlussvorlage im Stadtrat beschlossen werden. Der OB geht davon aus, im Jenaer Stadtparlament eine Mehrheit für seine Beschlussvorlage zu finden. Ihm ist klar, sein Masterplan enthält genügend Stoff für Konflikte in und außerhalb des Stadtrates.

Nitzsche macht zwei Monate nach Amtsantritt Ernst mit seiner im OB-Wahlkampf immer wieder vorgetragenen Grundsatzkritik an der aus seiner Sicht zu langsamen Entwicklung Jenas in den letzten Jahren.

Text: Andreas Wentzel