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Vorzeitiges Bauende

Jenas Kneipenmeile in neuem Glanz

Zweieinhalb Monate früher fertiggestellt: In Jenas beliebtester Kneipenmeile kann wieder unbeschwert flaniert werden.
Zweieinhalb Monate früher fertiggestellt: In Jenas beliebtester Kneipenmeile kann wieder unbeschwert flaniert werden.
Foto: Andreas Wentzel
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Jenas beliebteste Kneipenmeile erstrahlt in neuem Glanz. Die Arbeiten am Johannisplatz und Wagnergasse konnten deutlich früher abgeschlossen werden.

Jena. Wer am Dienstag über den Johannisplatz in die Wagnergasse lief, konnte noch etwas Baustellenatmosphäre schnuppern. „Morgen ist alles weg, dann erfolgt die Abnahme“, versicherte Bauleiter Dirk Caspar.

Bereits heute wollte Jenas Stadtoberhaupt den Abschluss der Maßnahme „Grundhafter Ausbau Wagnergasse/Johannisplatz. Neubau von Ver- und Entsorgungsleitungen“ verkünden. „Jenas beliebteste Kneipenmeile erstrahlt in neuem Licht“, erklärte Albrecht Schröter (SPD) beim Vor-Ort-Termin.

Mit dem Johannisplatz und der historischen Handelsstraße Wagnergasse sei nunmehr ein Areal entstanden, „auf das wir Jenaer stolz sein können“ und das mit dem kürzlich aufgestellten Carl Zeiß Denkmal sowie dem am 19. Oktober öffentlich präsentierten Kunstwerk auch für Touristen attraktiv sei. 

Kostenplan eingehalten

Auch wenn die Schlussbilanz erst noch erstellt werden müsse, liege die Stadt im Rahmen der geplanten 1,4 Millionen Euro, erklärten die Vertreter vom Kommunalservice Jena. Die Städtebaufördermittel von Bund und Land finanzierten jeweils zu einem Drittel die Investition der Stadt.

Im November 2015 waren Bäume auf dem Platz gefällt worden. Auf Vorschlag der bauausführenden Krüger Bau GmbH aus Merten (Burgenlandkreis/Sachsen-Anhalt) wurde die ursprüngliche Planung geändert und je ein Jahr für den Johannisplatz/Bachstraße/obere Wagnergasse (2016) und die Gasse (2017) konzipiert. Mit der Übergabe Ende September konnte das Projekt zweieinhalb Monate früher als geplant abgeschlossen werden.

Vorzeitiges Ende einer City-Baustelle: Gruppenbild mit OB Albrecht Schröter (m.) und den Vertretern der Stadt, Stadtwerke Energie Jena-Pößneck, JenaWasser sowie der beteiligten Bau- und Planungsfirmen am östlichen Eingang der Wagnergasse. Foto: Andreas Wentzel

Im Baustellenbereich mussten bis zu viereinhalb Meter tief die neuen Wasser- und Abwasserleitungen verlegt sowie 38 neue Hausanschlüsse realisiert werden. Ein schwieriges Unterfangen wegen der engen Verhältnisse und der nahezu durchgehend geöffneten Gasse. Ohne Unfälle konnten alle Bauarbeiten, zu denen auch die Verlegung neuer Stromkabel und Rohre für Telekommunikation gehören, ausgeführt werden, bilanzierte Bauleiter Caspar.

Altpflaster und Steine aus China

In der Wagnergasse wurde dem Wunsch der Stadt entsprechend das alte Granitpflaster verlegt. Dazu neue Pflastersteine aus China. Um den Charakter der Straße zu erhalten, liegen links und rechts – als angedeutete Fußwege - Granitplatten. Verfugt mit einem Brechstein-Sand-Gemisch, das eine gewisse Menge Regenwasser ins Erdreich einsickern lässt.



Die öffentliche Übergabe der Wagnergasse zeichnete sich durch eine Besonderheit aus. Alle Entscheider würdigten das Miteinander in den zurückliegenden zwei Jahren. „Wir haben selten ein so gutes Verhältnis erlebt“, lobte KSJ-Werkleiter nicht zum ersten Mal das Zusammenwirken aller Beteiligten.

„Stilbruch“-Inhaber Heiko Krabbes, Sprecher der rund 20 gewerblichen Anlieger, griff zu einem drastischen Vergleich, als er sagte: „Jede Stadt hat so ihren Flughafen. Die Wagnergasse war es definitiv nicht.“ Bauleiter Caspar erhielt vom Gastronom ein Sonderlob gezollt“: Der Bauleiter war die gute Seele in der Gasse“.

Am 21. Oktober werden die Händler und Gastronomen zum Wagnergassenfest einladen.

Text: Andreas Wentzel