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Gelebte Tradition

25. Mai: Der „Vatertag“ ruft

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Ganze Völkerschaften, zunehmend im Laufe des Tages angeheitert, werden am Donnerstag durch die Lande ziehen. Der „Vatertag“ steht im Kalender.

Jena. Die Christen verstehen den 39. Tag nach Ostersonntag (deshalb immer auf einen Donnerstag fallend) als Aufstieg von Jesu Christ zu seinem Vater in den Himmel. Theologen disputieren bis in die Gegenwart über das Verhältnis zwischen Tod, Auferstehung und Himmelfahrt des Gottessohnes.

Die Motive, sich am „Herrentag“ urig-bunt herauszuputzen, reichlich mit vor allem flüssigen Proviant versehen einzeln oder in Gruppen loszumarschieren, sind eher säkulärer Natur. Für nicht wenige endet der „Vatertag“ im Delirium oder in der Notaufnahme, die „Alkoholleichen“ am Wegesrand sind ein beredtes Zeichen. 

Die DDR-Bevölkerung konnte an Himmelfahrt, in Deutschland seit den 1930er Jahren zelebriert, bis 1967 einen arbeitsfreien Tag genießen. Mit dem Übergang 1966/67 auf die 5-Tage-Arbeitswoche wurden fünf gesetzliche Feiertage abgeschafft.



Wer nun wenigstens an der Tradition des “Vatertags“ festhalten wolle - und das waren nicht wenige „Herren der Schöpfung“ -  musste einen Tag von seinem Jahresurlaub nehmen. Noch vor dem Beitritt zur Bundesrepublik wurde der Feiertag in der DDR 1990 wiedereingeführt.

Der MDR prognostiziert für den Donnerstag leicht wechselhafte Temperaturen bis 20 Grad. Ein Regentag soll die Wander- und Trinkfreude nicht trüben.

Text: Andreas Wentzel
Foto: Carl-Ernst Stahnke/pixelio.de