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Todesursache wird untersucht

Seltener Fund: Steinadler wird für Nachwelt erhalten

Präparator Matthias Krüger vom Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum der Universität Jena mit dem jüngst aufgefundenen toten Steinadler.
Präparator Matthias Krüger vom Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum der Universität Jena mit dem jüngst aufgefundenen toten Steinadler.
Foto: Anna Günther/FSU
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Seltener Fund für die Nachwelt erhalten: Steinadler wird im Phyletischen Museum der Uni Jena untersucht und präpariert.

Jena. Steinadler sind auf der ganzen Nordhalbkugel der Erde zuhause. Doch innerhalb Mitteleuropas tauchen sie nur noch selten auf. Zu folgenschwer war die systematische Verfolgung, die der Greifvogel lange Zeit erfahren musste. In Thüringen wurden in den vergangenen 23 Jahren zwölf Tiere gesichtet. Zudem sind seit 1900 ein Abschuss und ein Totfund für Thüringen verbürgt.

Todesursache unklar

Nun ist ein dritter toter Adler dazugekommen. Der Vogel lag unter einem Mittelspannungsmast in einem waldreichen Tal in der Nähe von Dornburg-Steudnitz, nördlich von Jena. Die Todesursache wollen Experten des Phyletischen Museums der Friedrich-Schiller-Universität Jena klären, wo der Steinadler nun genauer untersucht und anschließend präpariert wird.

Das Steinadler-Jungtier weist eine Flügelspannweite von rund zwei Metern auf. Experten des Phyletischen Museums der Friedrich-Schiller-Universität Jena wollen nun klären, woran das Tier gestorben ist.

Bei dem etwa 60 Zentimeter großen Greifvogel handelt es sich um ein Jungtier, das wohl erst 2016 geschlüpft ist, vermutet der wissenschaftliche Präparator des Phyletischen Museums Matthias Krüger. In ihren ersten Lebensjahren durchstreifen die Steinadler große Flächen, um schließlich ein neues Zuhause zu finden. Dabei überfliegen sie häufig auch Deutschland, im Flachland allerdings lassen sie sich hier nicht nieder. Nur in den bayrischen Alpen gibt es inzwischen wieder etwa 50 Brutpaare.

Greifvogel wird intensiv untersucht

Vor der eigentlichen Präparation im Museum wird der Greifvogel zunächst intensiv untersucht. Dafür geht er sogar noch einmal auf Reisen: Im Auftrag eines schwedischen Veterinärinstituts, das von dem Fund erfahren hat, wird er in München mit einem Computertomografen genau durchleuchtet. So entsteht ein umfassendes Bild des inneren Aufbaus, das für Bildungszwecke benötigt wird.

Wieder in Jena entnimmt Matthias Krüger dem Steinadler Gewebeproben, die in einem Thüringer Labor analysiert werden. Mit ihnen lässt sich die genaue Todesursache feststellen und zudem beispielsweise die Verbreitung von Giftstoffen, wie etwa Düngemitteln, erkennen.

Danach kümmert sich Matthias Krüger schließlich darum, dass das Tier für die Nachwelt erhalten bleibt. Für den leidenschaftlichen Hobbyornithologen ist der Steinadler etwas ganz besonderes, schließlich habe er in seiner über 30-jährigen Berufslaufbahn noch kein Exemplar auf dem Tisch gehabt. „Das eigentliche Präparat erhält der Jäger, der den Vogel gefunden hat. Für Ausstellungszwecke könne das Museum es aber entleihen.

Quelle: FSU Jena