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Anpassung an EU-Recht

MdB Weiler: Drohendem Hartz-IV-Tourismus vorgreifen

Der CDU-Politiker Albert H. Weiler hat ein Kürzung der Sozialleistungen von EU-Bürgern gefordert.
Der CDU-Politiker Albert H. Weiler hat ein Kürzung der Sozialleistungen von EU-Bürgern gefordert.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Der Ostthüringer Bundestagsabgeordnete Albert H. Weiler (CDU) unterstützt den Vorstoß von Hamburgs Erstem Bürgermeister und SPD-Vizechef Olaf Scholz, Sozialleistungen für EU-Ausländer einzuschränken.

Jena. In einer aktuellen Presseerklärung hat Weiler, Mitglied im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales, gefordert, die deutsche Sozialgesetzgebung an geltendes EU-Recht anzupassen. Der CDU-Politiker bezieht sich auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes.

Der EuGH hatte bereits im November 2014 entschieden, dass Deutschland Zuwanderern aus der EU Hartz-IV-Leistungen verweigern dürfe, wenn diese ausschließlich nach Deutschland kommen, um Sozialhilfe zu beziehen und noch nie hierzulande gearbeitet haben. Weiler:

„Bereits die Europäische Kommission hat festgestellt, dass der Grundsatz der Freizügigkeit für EU-Bürger nicht bedeutet, dass diesen zugleich selbstredend ein Recht auf freien Zugang zu Sozialsystemen der Mitgliedstaaten vorherrschen würde. Es gehe nicht um eine Diskriminierung von EU-Bürgern, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, sondern im Kern darum, unser deutsches Sozialsystem vor Missbräuchen zu schützen und einem drohenden Hartz-IV-Tourismus vorzugreifen.“

Eine Präzisierung des deutschen Sozialgesetzbuches sei an dieser Stelle dringend notwendig, eine Aufgabe, der sich die CDU/CSU-geführte Koalition mit der SPD zügig widmen sollte.

Text: Andreas Wentzel