Neues Medikament im Test
Uniklinik Jena: Rheumatologen bekommen Forschung finanziert
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Jenaer Mediziner untersuchen die Wirkung von TNF-alpha-Blockern auf den Rheumaschmerz. Das Projekt wurde mit einer Forschungsförderung ausgezeichnet.
Jena. Für Patienten mit rheumatoider Arthritis können sie die lange erhoffte Erleichterung bedeuten: Medikamente, die gezielt den Entzündungsbotenstoff TNF-alpha hemmen und so für ein Abklingen der chronischen, äußerst schmerzhaften und zerstörerischen Gelenkentzündungen sorgen. An insgesamt 60 Rheuma-Patienten wollen die Jenaer Mediziner untersuchen, ob TNF-alpha-Blocker direkt auf Schmerzempfinden und –weiterleitung einwirken.
„Manchmal beschreiben unsere Patienten eine Linderung der Schmerzen noch bevor der Wirkstoff das eigentliche Entzündungsgeschehen beeinflusst haben kann“, berichtet der Dr. Thomas Neumann aus der Spezialambulanz an der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikum Jena.
Genau dieser Beobachtung möchte der Rheumatologe in einer klinischen Studie nachgehen. Sein gemeinsam mit dem Neurophysiologen Prof. Hans-Georg Schaible und dem Schmerzmediziner Prof. Winfried Meißner entwickeltes Studienkonzept wurde jetzt mit einer Forschungsförderung im Rahmen des international begutachteten Pfizer Specialty Care Research Grant ausgezeichnet und wird zusammen mit fünf weiteren Projekten zwei Jahre lang unterstützt.
„Im Tiermodell ist diese neuronale Wirkung schon belegt, aber es gibt nahezu keine klinischen Daten“, begründet Thomas Neumann den Studienansatz. Mit einer speziellen Serie von Schmerztests, klinischen und Laboruntersuchungen wollen die Jenaer Rheumatologen den Therapieverlauf mit TNF-alpha-Blockern verfolgen und vergleichen mit Patienten, die leitliniengerecht mit anderen Wirkstoffen behandelt werden.
„Wir vermuten, dass die TNF-alpha-Hemmung eine direkte Schmerzlinderung bewirkt, die früher einsetzt als der anti-entzündliche Effekt und die diesen verstärkt“, so Thomas Neumann. „Letztlich suchen wir nach fundierten Kriterien dafür, welcher Wirkstoff welchem Patienten am besten hilft.“
Text: Dr. Uta von der Gönna/UKJ