Torwart-Blackout
2:3 gegen Griechenland: U21 verliert EM-Quali-Spiel in Jena

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2:3 gegen Griechenland: Deutsche U21-Nationalmannschaft verliert EM-Quali-Spiel in Jena.
Jena. Im ersten offiziellen Länderspiel mit deutscher Beteiligung in der neuen ad hoc Arena im Ernst-Abbe-Sportfeld unterliegt die deutsche U21-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation Griechenland mit 2:3.
Das Spiel befand sich gefühlt noch in der Abtastphase, da schlugen die Gäste bereits zum ersten Mal zu.
Nach einem Freistoß legte Alexios Kalogeropoulos per Kopf auf Konstantinos Kostoulas ab, der sein Team mit einem Kopfball 1:0 in Führung brachte (13.).
Keine Minute später verlor der deutsche Keeper Dennis Seimen zwei Meter vor dem eigenen Tor den Ball an Stefanos Tzimas – und schon stand es 0:2 (14.).
Die Gastgeber brauchten eine Weile, um den Doppelschock zu verdauen, und fanden nur langsam ins Spiel.

Matthias Sammer vom DFB (m.) wurde auf der Tribüne von Elf5-Chef Lars Eberlein (l.) begrüßt.
Nach einer halben Stunde endlich die erste gute Torchance: Paul Wanner zog ab, der Schuss war vielversprechend, wurde jedoch abgeblockt (31.). Pech hatte Nelson Weiper, dessen Versuch kurz vor Ende der ersten Halbzeit an den Pfosten klatschte (45.+1).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen zwei neue Spieler – und auch gleich mehr „Biss“ ins Spiel der deutschen U21.
Nachdem die Griechen eine unübersichtliche Szene im eigenen Strafraum mit mehreren Schussversuchen noch bereinigen konnten (50.), klingelte es wenige Minuten später:
Ein vom griechischen Torwart Nikolaos Botis abgewehrter Ball landete bei Muhammed Damar, der das Leder flach ins lange Eck zum 1:2 versenkte (53.).
Deutschland machte weiter Druck und kam zum Ausgleich. Einen Eckball von Tom Bischof verwandelte Tom Rothe per Kopf zum 2:2 (59.).
Es schien, als hätten die Schützlinge von Cheftrainer Antonio Di Salvo nun alles im Griff. Torchancen waren da, um das Spiel komplett zu drehen. Nicolo Tresoldi traf den Außenpfosten (65.), und Said El Mala scheiterte mit einem Heber an Botis (69.).
Doch irgendwie wollte der Ball nicht zum dritten Mal ins Tor. Und dann schlich sich wieder der Schlendrian ins Defensivverhalten ein.
Das nutzten die schon tot geglaubten Griechen und kombinierten sich, technisch versiert, erneut in die torgefährliche Zone.
Dimitris Rallis erzielte mit einem Flachschuss ins lange Eck das 3:2 und sorgte dafür, dass die komplette Bank der Gäste jubelnd auf das Spielfeld stürmte (81.).
Noch waren neun Minuten plus Nachspielzeit zu spielen, doch ein Tor zum verdienten Ausgleich gelang nicht mehr.
Somit entführten die Gäste drei Punkte und sind nach zwei Spieltagen mit sechs Punkten Tabellenführer der EM-Qualifikationsgruppe F.
Nicht nur für die zahlreichen jungen Besucher in der Arena war es dennoch ein Erlebnis, bei Flutlicht ein Länderspiel live gesehen zu haben.
Deutschland: Seimen – Ullrich, Rothe, Blank, Morgalla (ab 46. Quedraogo), Bischof, Aseko Nkili (ab 84. Ansah), Damar (ab 77. Kömür), Wanner (ab 46. El Mala), Tresoldi (ab 68. Pejcinovic), Weiper
Griechenland: Botis – Allen, Alexiou, Kalogeropoulos, K. Kostoulas, Goumas (ab 29. Bregu), Kontouris (ab 73. Katris), Pnevmonidis (ab 62. Smyrlis), Kaloskamis, Ch. Kostoulas (ab 73. Papadopoulos), Tzimas (ab 62. Rallis)
Torfolge: 0:1 K. Kostoulas (13.), 0:2 Tzimas (14.), 1:2 Damar (54.), 2:2 Rothe (59.), 2:3 Rallis (81.)
Zuschauer: 7.830
Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel