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Jena und die Region

200. Azubi startet Lehre im Handwerk

Bei Vertragsunterzeichnung: (v.l.) Uwe Lübbert, Paul Schleicher, Thomas Jüttner, Stephan Opel und Manuela Vogt.
Bei Vertragsunterzeichnung: (v.l.) Uwe Lübbert, Paul Schleicher, Thomas Jüttner, Stephan Opel und Manuela Vogt.
Foto: Karsten Seifert
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Vertrag unterzeichnet: Der 200. Azubi startet Lehre im Handwerk in Jena und der Region. Weiterhin noch 120 Ausbildungsplätze unbesetzt.

Kahla/Jena. Mit dem 200. Lehrvertrag, den Paul Schleicher am Mittwoch bei den Kahlaer Malern unterzeichnete, sei nach den Worten von Thomas Jüttner, Kreishandwerksmeister Jena/Saale-Holzland-Kreis, erneut ein wichtiger Meilenstein in der Nachwuchssicherung für das Handwerk geschafft.

Noch 120 freie Ausbildungsplätze

Und die Chancen für Schulabgänger und Quereinsteiger stünden weiterhin sehr gut, für das laufende Lehrjahr 2022/2023 einen passenden Ausbildungsplatz zu finden.


Denn allein in den Handwerksbetrieben Jenas und des Saale-Holzland-Kreises gebe es noch 120 gemeldete freie Ausbildungsplätze. Bewerbungen und Einstieg sind noch bis Ende Oktober 2022 möglich.

Paul Schleicher wählte den direkten Weg ins Handwerk, von Praktika und Schulabschluss bis Bewerbung und Lehrantritt. Nach einem ersten Praktikum 2021 beim als selbstständiger Maler arbeitenden Stiefvater, absolvierte der 15-Jährige im Frühjahr 2022 das obligatorische Schulpraktikum.

Auf dessen Empfehlung fand er die Kahlaer Maler GmbH, übrigens dem früheren Lehrbetrieb seines Stiefvaters. Dies sei auch der hauptsächliche Weg, auf dem interessierte Jugendliche das Unternehmen finden.


Jährlich könnten zwei von ihnen ihre Lehre hier beginnen. Neben Geschick und Fleiß des Jugendlichen aus Schöps waren es die Noten auf dem Hauptschulabschlusszeugnis, wonach Stephan Opel, Geschäftsführer der Kahlaer Maler GmbH, seine Entscheidung fällte und ihm zuversichtlich einen erfolgreichen Lehrabschluss zutraut.

Doch musste der angehende Malerlehrling erst noch die für Stephan Opel unverzichtbare Bewerbungsmappe einreichen und im Bewerbungsgespräch bestehen. Insgesamt absolvieren aktuell drei Jugendliche eine Lehre in dem 40-köpfigen Meisterfachbetrieb und Mitglied der Malerinnung Ostthüringen.


„Langfristig müssten allerdings jährlich mindestens 400 Lehren begonnen und mit Erfolg absolviert werden, um unser Handwerk und seine Fachbetriebe mit ihrem Stellenwert für die Wirtschaftsleistung der Region zu erhalten“, zeigt Thomas Jüttner, selbst Inhaber eines Malerfachbetriebes, die eigentliche „Schallmauer“.

Sorge würden ihm zudem die Belastungen aus der Inflation, den Kostenexplosionen bei Strom und Gas sowie das zögerliche und nur punktuelle Handeln der verantwortlichen Politiker bereiten.

Vonseiten der Bildungspolitiker und Schulen hoffe er auf eine faire und gleichberechtigte Darstellung der Berufsausbildung als „Lebensweg mit Perspektive“ generell und insbesondere auch im Handwerk der Region.


Daneben müsste auch die Öffentlichkeit den Lehrabschlüssen mit Gesellenbrief und Facharbeiterzeugnis ebensolche Wertschätzung wie dem Abitur und akademischen Abschlüssen entgegenbringen.

Weitere Informationen unter: www.meinhandwerk-jena.de

Text: Karsten Seifert