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Kapitän verlässt Science City

Bernard mit letztem Spiel für Jena

Der US-Amerikaner Wayne Bernard verlässt Science City Jena zum Saisonende.
Der US-Amerikaner Wayne Bernard verlässt Science City Jena zum Saisonende.
Foto: Jürgen Scheere/Archiv
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Es dürfte die sicher traurigste Nachricht vor der anstehenden Sommerpause sein und bleiben, der Abschied von Kapitän Wayne Bernard. Letztendlich ist es aber im Sport wie im Leben. Personen kommen und gehen, dafür bleiben die (meist) schönen gemeinsamen Erinnerungen.

Jena. Der 35-jährige Kalifornier verlässt Science City nach drei gemeinsamen Spielzeiten an der Saale in eine noch ungewisse Zukunft, wird aus persönlichen Gründen bei den Thüringern nicht verlängern.

Zukunft ungewiss

„Ich bin mir noch nicht sicher wie meine Zukunft über den Sommer aussehen soll“, sagt der gebürtige Kalifornier. „Ich war mir jedoch bewusst, dass ich Björn und dem Verein Planungssicherheit geben wollte, keine Hinhalten trotz der angestrebten Verlängerung von Science City, keine Ausreden, sondern klare Kante. Jena ist für mich zu etwas wie einem zweiten zu Hause geworden. Wir, Björn und ich haben zudem sieben Jahren an unterschiedlichen Standorten zusammengearbeitet. Das fühlt sich nach Familie an und deswegen schwingt natürlich ein wenig Wehmut mit.

Ich weiß noch nicht wohin es mich nach der Saison verschlagen wird. Ich bin noch nicht sicher, was ich danach machen möchte. Ob ich ganz aufhöre, ins Ausland gehe oder etwas völlig anderes mache. Ich weiß nur, dass ich Science City Jena nicht in der Luft hängen lassen wollte“, sagt Bernard.


Dabei sammelten sich in den zurückliegenden Spieljahren so viele Anekdoten, die die Arbeit des charmanten Seniors auf und abseits des Parketts begleiteten. Ob seiner gebrochenen, dennoch sehr guten Deutschkenntnisse im alltäglichen Umgang, ob Lieblingsspieler der Mutter von Trainer Björn Harmsen, ob in unterschiedlichsten Rollen seiner eigenen Rubrik im Fastbreak-Basketballmagazin „Wayne interessierts“, als Schauspielerin, Wissenschaftler oder zuletzt als Barkeeper. Die Nummer 34 wird nicht nur in der Jenaer Umkleidekabine oder auf dem Feld, sondern vorrangig als Mensch eine Lücke hinterlassen.



Seit dem Spieljahr 2014/2015 trug der meist gut gelaunte US-Amerikaner das Trikot der Ostthüringer, stieg mit Science City in der letzten Saison in die easyCredit BBL auf, um bereits im letzten Sommer vor der Entscheidung zu stehen, noch eine Saison dranzuhängen. Vor der Entscheidung, diese nicht unwesentliche Personalie in einem gebührenden Rahmen zu verkünden, stand auch Science City Jena. Emotionales Abschiedsspiel oder nüchterne Pressemitteilung?

In Absprache mit dem Spieler entschieden sich Jenas Korbjäger, Wayne Bernard am Montagnachmittag noch einmal eine entsprechende Bühne zu geben, eine Möglichkeit, in dessen Rahmen er auch selbst noch einmal persönlich Goodbye sagen kann.

Letzte Spiel für Publikumsliebling

Vor der Partie gegen den Deutschen Meister Brose Bamberg ab 15.30 Uhr wird der erste feststehende Abgang, der vielmehr ist als das, für seine Jahre verabschiedet. Der sicher lautstarke Applaus von den Rängen dürfte ein gutes Startsignal geben, bevor Jenas Erstliga-Korbjäger in ihr Saisonfinale starten.

Text: Tom Prager
Fotos: Jürgen Scheere